Experimenteller Frühindikator aus Umsatzsteuervoranmeldungen zeigt aktuelle Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 28.05.2020
Die Corona-Pandemie hatte im April 2020 deutliche Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland. Der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz lag im April 2020 saison- und kalenderbereinigt 13,8 % niedriger als im Vormonat. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, setzt sich damit der Umsatzrückgang weiter fort. Bereits im März 2020 war ein Rückgang von -7,5 % zum Vormonat zu verzeichnen. Diese Entwicklung zeigt ein neuer experimenteller Frühindikator für die Konjunkturentwicklung der gewerblichen Wirtschaft, der aus den monatlichen Umsatzsteuervoranmeldungen ermittelt wird. Er ermöglicht frühzeitige Aussagen zur Umsatzentwicklung, bevor die amtlichen Ergebnisse aus den Erhebungen nach Wirtschaftsbereichen vorliegen. Die gewerbliche Wirtschaft umfasst die Bereiche Industrie, Bau sowie Handel und Dienstleistungen.
Datenbasis für den Frühindikator sind die Umsatzsteuervoranmeldungen, die monatlich an die amtliche Statistik übermittelt werden. Mit einem Umsatzanteil von etwa 20 % bis 25 % sind die Angaben für April 2020, also den aktuellsten verfügbaren Monat, allerdings noch unvollständig. Daten für zurückliegende Monate sind hingegen weitgehend vollständig und werden in der aktuellen Konjunkturberichterstattung regelmäßig ergänzend zu Primärerhebungen in den Bereichen Handel, Baugewerbe und Dienstleistungen verwendet. Die Auswertung der reinen Verwaltungsdaten über die gesamte gewerbliche Wirtschaft hinweg – und für den aktuellen Monat mit unvollständigen Angaben – ist neu und hat daher experimentellen Charakter.