IfW Kiel, Mitteilung vom 21.02.2023
Für den weltweiten Warenverkehr zeichnet sich im Februar eine verhaltene Entwicklung ab, nachdem die vergangenen Monate durch starke Zuwächse gekennzeichnet waren. Gleiches gilt für den Außenhandel großer Volkswirtschaften.
Der Welthandel dürfte laut jüngstem Datenupdate des Kiel Trade Indicator im Vergleich zum Januar um 1,3 Prozent zurückgehen (preis- und saisonbereinigt). Negativ sind die Vorzeichen insbesondere für die Ausfuhren von Deutschland (-3,5 Prozent), der EU (-4,3 Prozent) und auch der USA (-2,9 Prozent). Bei den Einfuhren der drei Wirtschaftsräume signalisiert der Kiel Trade Indicator nur für die EU (-2,9 Prozent) ein Minus.
Der Außenhandel in China legt in der Tendenz weiter zu. Auffällig ist, dass die Staus vor den großen Häfen – speziell vor Shanghai – wieder stark zunehmen, während sie in den USA und Westeuropa rückläufig sind.
„Die doch deutliche Zunahme des Staus vor Shanghai überrascht etwas, steht sie doch im Kontrast zu einem insgesamt eher wieder rund laufenden Containerschiffnetzwerk“, sagt Timo Hoffmann, Projektverantwortlicher für den Kiel Trade Indicator. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind sie eher als Zeichen für wieder mehr Aktivität bzw. veränderte Handelsabläufe nach der Covid-Pandemie zu interpretieren, denn als neuerliche Störung.“
Russlands Außenhandel zeigt sich im Februar erneut schwach, wobei zuletzt insbesondere die im nahe China gelegenen Pazifikhafen Wladiwostok ankommenden Containerladungen erheblich gesunken sind.
„Alles in allem bleibt der Ausblick für den Welthandel trotz der schwachen Februarzahlen positiv“, so Hoffmann. „Eine nachhaltige Abschwächung zeichnet sich derzeit nicht ab, da sich die Konjunktur in den großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften recht robust zeigt und die Wirtschaft in China nach der Lockerung der Covid-Beschränkungen an Fahrt gewinnen dürfte.“
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Quelle: IfW Kiel