EU-Handel - 19. Juni 2020

Jahresbericht zu Handelshemmnissen: EU-Schutzmaßnahmen helfen, aber Protektionismus bleibt ein Problem

EU-Kommission, Pressemitteilung vom 18.06.2020

Aus dem am 18.06.2020 veröffentlichten
Jahresbericht über Handels- und Investitionshindernisse
geht hervor, dass europäische Unternehmen im Jahr 2019 durch die Beseitigung von Handelshemmnissen zusätzliche Exporte in Höhe von 8 Mrd. Euro generieren konnten. Die hohe Zahl neuer Exportbeschränkungen zeigt jedoch, dass Protektionismus im Welthandel tief verwurzelt ist. Die Gesamtzahl der bestehenden Handelshemmnisse beläuft sich 2019 weltweit auf 438, von denen 43 im vergangenen Jahr von 22 verschiedenen Ländern eingeführt wurden.

EU-Handelskommissar Phil Hogan sagte: „Es ist eine meiner obersten Prioritäten zu gewährleisten, dass bestehende internationalen Handelsregeln eingehalten werden. Unsere Maßnahmen, um Handelshemmnisse abzubauen, bringen greifbare Vorteile für EU-Unternehmen, auch für kleine Unternehmen. Doch auch im Welthandel haben wir es mit einem besorgniserregenden Wandel zu tun. Während wir all unsere Bemühungen auf die wirtschaftliche Erholung nach dem COVID-Ausbruch konzentrieren, müssen wir auch dafür sorgen, die globalen Handelsströme offen zu halten.“

Koordinierte Anstrengungen der Kommission, der Mitgliedstaaten und der EU-Wirtschaftsverbände im Rahmen der Marktzugangspartnerschaft ermöglichten es den europäischen Unternehmen im Jahr 2019, wichtige Exportmärkte zurückzugewinnen.

Allerdings sehen sich die EU-Unternehmen auch mit einer Vielzahl neuer unrechtmäßiger Hindernisse in Sektoren von strategischer Bedeutung für die EU konfrontiert, insbesondere in der Informations- und Kommunikationstechnologie, Elektronik, Automobilindustrie und anderen High-Tech-Branchen. Die meisten Handelsbeschränkungen betreffen den Zugang zum chinesischen und russischen Markt (38 bzw. 31 Maßnahmen). China verhängte 2019 auch die meisten neuen Beschränkungen, gefolgt von den Ländern des südlichen Mittelmeerraums und des Nahen Ostens.