Europäischer Innovationsanzeiger 2022 - 23. September 2022

Innovationsleistung der EU verbessert sich weiter, Deutschland gehört zu den starken Innovatoren

EU-Kommission, Pressemitteilung vom 22.09.2022

Die Innovationsleistung der EU ist seit 2015 um mehr als 10 Prozent gestiegen. Die Gesamtleistung im Jahr 2022 hat sich in 19 Mitgliedstaaten verbessert, während sie sich in acht Mitgliedstaaten, darunter in Deutschland, verschlechtert hat. Deutschland gehört mit einer Leistung von 117,5 Prozent zusammen mit Österreich, Zypern, Frankreich, Irland und Luxemburg zu den starken Innovatoren mit einer Leistung über dem EU-Durchschnitt von 114,5 Prozent. Die Innovationsleistung in Deutschland stieg im Zeitraum 2015 bis 2021 (7,4 Prozentpunkte), lag aber damit unter dem EU-Durchschnitt von 9,9 Prozentpunkten. Der Leistungsvorsprung des Landes gegenüber anderen EU-Ländern wird kleiner.

Zu Deutschlands Stärken zählen u. a. die Anzahl der Promovierten, der Beschäftigungsgrad in innovativen Unternehmen und die Mobilität von Forschenden, zu den Schwächen gehören u.a. die geringe staatliche Unterstützung für Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft, ein zu geringer Anteil von Menschen mit mehr als grundlegenden digitalen Fähigkeiten und zu wenig Unterstützung für lebenslanges Lernen.

Dies geht aus dem von der EU-Kommission veröffentlichten Europäischen Innovationsanzeiger 2022 hervor. Im Vergleich zum EU-Durchschnitt weisen globale Wettbewerber wie Südkorea, Australien, Kanada und die Vereinigten Staaten nach wie vor einen Leistungsvorteil gegenüber der EU aus. Dennoch hat die EU ihre Leistungslücke gegenüber diesen Ländern geschlossen und zog 2021 an Japan vorbei.

Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, erklärte, dass Europa sich für Innovation einsetze und selbst in schwierigen Zeiten immer besser werde. „Der Europäische Innovationsanzeiger 2022 zeigt, wie wichtig es ist, ein gesamteuropäisches Innovationsökosystem zu schaffen. Die kürzlich verabschiedete neue Europäische Innovationsagenda wird Europa an die Spitze der neuen Welle von Deep-Tech-Innovationen bringen und sicherstellen, dass die Innovation alle Regionen Europas erreicht, einschließlich der ländlichen Gebiete.“

Thierry Breton, Kommissar für den Binnenmarkt, ergänzte: „Europas Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit werden von unserer Fähigkeit abhängen, in strategischen Bereichen wie Raumfahrt, Verteidigung, Wasserstoff, Batterien, Chips, Quantencomputer und Hochleistungsrechner technologisch und wirtschaftlich führend zu werden. Europas Innovationsagenda, unsere Unterstützung für Start-ups und innovative KMU, industrielle Allianzen oder IPCEI führen bereits zu hoch innovativen Projekten in ganz Europa. Auf diese Weise setzen wir unsere wissenschaftliche Exzellenz in technologische und industrielle Führerschaft und hochwertige Arbeitsplätze in Europa um“. in Europa angesiedelt, und mit der Wasserstoffallianz und den IPCEI, also wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse, fördern wir die Wertschöpfungskette der Wasserstofftechnologie.“

Die wichtigsten Ergebnisse

Die Mitgliedstaaten können je nach ihrem Abschneiden in vier Leistungsgruppen unterteilt werden: Innovationsführer (Leistung über 125 Prozent des EU-Durchschnitts), starke Innovatoren (zwischen 100 Prozent und 125 Prozent des EU-Durchschnitts), mäßige Innovatoren (zwischen 70 Prozent und 100 Prozent des EU-Durchschnitts) und aufstrebende Innovatoren (unter 70 Prozent des EU-Durchschnitts). Schweden schneidet in der EU nach wie vor am besten ab. Weitere Innovationsführer sind Finnland, Dänemark, die Niederlande und Belgien.

Im Vergleich zur letztjährigen Ausgabe haben die Niederlande die Position eines Innovationsführers, Zypern die eines starken Innovators und Estland die eines mäßigen Innovators erreicht.

Im Einzelnen sind zu nennen:

  • Irland, Luxemburg, Österreich, Deutschland, Zypern und Frankreich als starke Innovatoren, die über dem EU-Durchschnitt liegen,
  • Estland, Slowenien, Tschechien, Italien, Spanien, Portugal, Malta, Litauen und Griechenland als mäßige Innovatoren,
  • Ungarn, Kroatien, die Slowakei, Polen, Lettland, Bulgarien und Rumänien als aufstrebende Innovatoren.

Die Innovationskluft in der EU besteht fort. Bei den Leistungsgruppen sind jeweils Schwerpunkte in bestimmten Regionen zu beobachten, so finden sich die Innovationsführer und die meisten starken Innovatoren in Nord- und Westeuropa und die Mehrheit der mäßigen und aufstrebenden Innovatoren in Süd- und Osteuropa. Im Rahmen der im Juli 2022 angenommenen neuen europäischen Innovationsagenda wird sich die Kommission darauf konzentrieren, die Innovationskluft innerhalb der EU zu überbrücken und Europa als führenden Akteur in der globalen Innovationslandschaft zu etablieren.

Der Bericht befasst sich mit den EU-Mitgliedstaaten und mehreren anderen Ländern in Europa und auf der ganzen Welt. Im Vergleich zu den Vorjahren umfasste die diesjährige Ausgabe zusätzlich drei weitere Länder, nämlich Albanien, Chile und Mexiko.

Quelle: EU-Kommission