Sinkende Preise für Mineralölprodukte schwächen die Inflationsrate ab
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 16.04.2020
Verbraucherpreisindex, März 2020
- +1,4 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
- +0,1 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Harmonisierter Verbraucherpreisindex, März 2020
- +1,3 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
- +0,1 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Die Inflationsrate in Deutschland -gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat -lag im März 2020 bei +1,4 %. Damit schwächte sich die Inflationsrate ab (Januar und Februar 2020: jeweils +1,7 %). Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat Februar 2020 um 0,1 %.
Waren verteuerten sich binnen Jahresfrist unterdurchschnittlich um 1,3 %
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von März 2019 bis März 2020 leicht unterdurchschnittlich um 1,3 %. Maßgeblich hierfür war der Preisrückgang bei Energieprodukten um 0,9 %. Am stärksten gaben die Preise für Heizöl infolge des seit Jahresbeginn anhaltenden Ölpreisverfalls auf dem Weltmarkt nach (-19,6 %). Auch Kraftstoffe (-3,3 %) wurden dadurch für die Verbraucherinnen und Verbraucher günstiger. Neben den deutlichen Preisrückgängen bei den Mineralölprodukten gab es auch einige Preiserhöhungen, zum Beispiel bei Strom (+4,5 %) und Erdgas (+2,3 %). Nahrungsmittel verteuerten sich deutlich um 3,7 %. Hier stiegen insbesondere die Preise für Fleisch und Fleischwaren sowie Obst (jeweils +8,8 %). Speisefette und Speiseöle wurden hingegen günstiger (-5,0 %).
Inflationsrate ohne Heizöl und Kraftstoffe bei +1,6 %
Die deutlichen Preisrückgänge bei Mineralölprodukten wirkten sich im März 2020 dämpfend auf die Inflationsrate aus: Ohne Berücksichtigung der Preise für Heizöl und Kraftstoffe hätte die Inflationsrate im März 2020bei +1,6 % gelegen.
Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 1,4 %
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im März 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 %. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,5 %. Überdurchschnittlichen Preiserhöhungen, zum Beispiel für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+4,8 %)sowie die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+3,7 %), standen Preisrückgänge unter anderem im Bildungswesen (-2,0 %) und in der Telekommunikation (-0,6 %) gegenüber.
Deutlicher Preisrückgang gegenüber dem Vormonat beim Heizöl
Im Vergleich zum Februar 2020 stieg der Verbraucherpreisindex im März 2020 um 0,1 %. Die Energiepreise gingen allerdings um 2,2 % zurück, vor allem Heizöl (-10,1 %) und Kraftstoffe (-4,7 %) wurden billiger. Bekleidungsartikel (+4,0 %) wurden hingegen saisonbedingt teurer.