Digitalisierung - 4. Februar 2021

Digitaler Wandel schreitet voran, stößt aber auch auf Hürden

DIHK, Mitteilung vom 04.02.2021

Die Unternehmen sind weiter auf Digitalisierungskurs – doch es ist ein Weg voller Herausforderungen. Das zeigt eine aktuelle DIHK-Umfrage unter bundesweit knapp 3.500 Betrieben. Danach hat sich der Digitalisierungsgrad der Unternehmen zwar leicht verbessert. Doch Engpässe in der digitalen Infrastruktur sowie die zunehmende Komplexität tragen dazu bei, dass größere Digitalisierungssprünge in der betrieblichen Praxis meist ausbleiben.

Leichte Verbesserung gegenüber 2017

Auf einer Skala von 1 bis 6 bewerten die Unternehmen ihren eigenen Digitalisierungsgrad mit einer Durchschnittsnote von 2,9 als befriedigend. Gegenüber der Vorumfrage aus dem Jahr 2017 ist das eine nur leichte Verbesserung (Durchschnitt 2017: 3,1).

Vorreiter ist die Informations- und Kommunikationsbranche mit einem Durchschnittswert von 2,1, gefolgt von der Finanzwirtschaft (2,6) und den Sonstigen Dienstleistern (2,9). Die Industrie (3,0) und der Verkehr (3,1) bilden das Mittelfeld. Im hinteren Bereich bewegen sich das Baugewerbe (3,2), der Handel (3,2) und das Gastgewerbe (3,4).

Infrastruktur fehlt

Die Hemmnisse auf dem Weg der digitalen Transformation der Unternehmen sind vielfältig. Vor allem die Umstellung vorhandener Systeme und Prozesse beschäftigt die Betriebe, das gaben 45 Prozent zu Protokoll. Ein hoher Kosten- und Investitionsaufwand (40 Prozent) sowie fehlende zeitliche Ressourcen (38 Prozent) werden als zweit- und dritthäufigste Herausforderungen genannt. Ein weiteres Haupthemmnis ist die unzureichende digitale Infrastruktur. 35 Prozent der Unternehmen haben keinen ausreichend schnellen Internetzugang.

Digitalisierung bietet viele Potenziale

Gleichwohl sehen viele Unternehmen Vorteile darin, ihren Geschäftsbetrieb zu digitalisieren. Ihre Motive sind vielfältig: Den Betrieben geht es etwa darum, die strategische Unternehmensentwicklung voranzutreiben (57 Prozent), Kosten zu senken (57 Prozent) sowie Kunden zu binden (53 Prozent). Die Corona-Pandemie ist für 44 Prozent der Unternehmen ein zusätzlicher Grund dafür, Produktionsprozesse, Abläufe oder Dienstleistungen zu digitalisieren.

Zukunftstechnologien schon jetzt relevant

Unternehmen aus den Branchen Industrie, Bau, Information und Kommunikation, Finanzwirtschaft sowie Sonstige Dienstleistungen wurden zudem nach dem Einsatz von digitalen Technologien befragt: Die Betriebe befassen sich intensiv mit dem Thema Zukunftstechnologien, wobei sich vor allem Künstliche Intelligenz und Blockchain – also dezentrale und fälschungssichere Datenbanken – als Schwerpunkte abzeichnen. So will jeweils ein gutes Viertel der Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre diese beiden Technologien zum Einsatz bringen.

Quelle: DIHK