KMU im EU-Vergleich - 10. September 2020

Deutschlands KMU sind größer als die KMU in den anderen EU-Mitgliedstaaten

IfM Bonn, Pressemitteilung vom 09.09.2020

Niedrigerer KMU-Beschäftigungsanteil in den wissensintensiven Dienstleistungen als im EU-Durchschnitt

In Deutschland gibt es weniger Kleinstunternehmen (maximal 9 Beschäftigte) als in anderen EU-Mitgliedstaaten – dafür mehr kleine (maximal 49 Beschäftigte) und mittlere Unternehmen (maximal 249 Beschäftigte). Insgesamt liegt die durchschnittliche Beschäftigung hierzulande bei 7,6 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen je kleines und mittleres Unternehmen (KMU) – der EU-Durchschnitt hingegen bei 3,9 Beschäftigten.

Entsprechend ist die KMU-Dichte in Deutschland sehr viel geringer als in den anderen EU-Mitgliedsländern: Während in der Bundesrepublik rund 3.000 kleine und mittlere Unternehmen je 100.000 Einwohner zu finden sind, liegt der EU-Durchschnitt bei fast 4.900 KMU. Besonders hoch ist die KMU-Dichte in der Tschechischen Republik (9.627 KMU), in der Slowakei (8.710) und in Portugal (8.645 KMU).

In Deutschland zählen 99,5 % der Unternehmen zu den kleinen und mittleren Unternehmen. Diese beschäftigen rund 64 % aller Arbeitnehmer und tragen mehr als 54 % zur gesamten Nettowertschöpfung aller Unternehmen bei.

Stark im Hochtechnologiebereich, schwach bei den wissensintensiven Dienstleistungen

Rund 5 % der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland sind im Hochtechnologiebereich tätig. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt sind dies 3,5 %. Dagegen sind im Dienstleistungssektor EU-weit im Durchschnitt 9,3 % der KMU-Beschäftigten in den wissensintensiven Dienstleistungen tätig – deutlich mehr als in Deutschland (5 %).

Die Europäische Kommission lässt jährlich eine einheitliche KMU-Statistik für alle 28 EU-Mitgliedsländer (EU-28) erstellen. Allerdings berücksichtigt diese sog. Strukturelle Unternehmensstatistik von Eurostat nicht alle Branchen: Die KMU-Statistik von Eurostat unterscheidet sich daher deutlich von der deutschen KMU-Statistik des IfM Bonn, die auf der Basis des deutschen Unternehmensregisters erstellt wird und alle Wirtschaftsbereiche außer der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei berücksichtigt.

Quelle: IfM Bonn