Frühjahrsprojektion 2025 - 25. April 2025

Deutsche Wirtschaft vor großen Herausforderungen

Bundesregierung, Mitteilung vom 25.04.2025

Die handelspolitischen Unsicherheiten durch die Zollpolitik der US-Regierung wirken sich auf die deutsche Wirtschaft aus. Daher rechnet die Bundesregierung für dieses Jahr nur noch mit einer wirtschaftlichen Stagnation. 

Die Bundesregierung hat mit der Frühjahrsprojektion ihre Wachstumsprognose auf 0,0 Prozent des BIP gesenkt. Noch Ende Januar hatte sie im Jahreswirtschaftsbericht ein geringes Wachstum von 0,3 Prozent erwartet.

US-Zollpolitik wirkt sich aus

Diese Entwicklung habe „vor allem einen Grund, nämlich die Handelspolitik von Donald Trump“ und deren Auswirkungen auf Deutschland, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der Vorstellung der Frühjahrsprojektion. Durch die Zollpolitik der Vereinigten Staaten kam es zu Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten und einer Eintrübung der globalen Wachstumsaussichten. Für steigende Wachstumszahlen sind ein freier, regelbasierter Welthandel und Strukturreformen unerlässlich.

Für 2026 schätzt die Bundesregierung nun ein Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent des BIP – statt bisher 1,1 Prozent. Die Inflation soll 2025 auf 2,0 Prozent sinken und 2026 bei 1,9 Prozent liegen.

Europa geschlossen für freien Handel

Angesichts der engen Verflechtung der deutschen Wirtschaft in die globalen Lieferketten und unserer hohen außenwirtschaftlichen Offenheit könnte der neue US-Protektionismus deutliche direkte und indirekte Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben.

Es ist deshalb im deutschen Interesse, dass Europa und die Vereinigten Staaten im Rahmen der laufenden Verhandlungen eine Lösung des Zollkonflikts finden. Darüber verhandelt die EU-Kommission derzeit mit der US-Regierung. Die Geschlossenheit der EU sei dabei zentral, so Habeck.

Strukturreformen voranbringen und Wettbewerbsfähigkeit stärken

Die bisherigen Herausforderungen belasten die deutsche Wirtschaft auch weiterhin. Deutschland muss insgesamt seine Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken. In den vergangenen Jahren wurden bereits viele Fortschritte erzielt. Bürokratieabbau, Planungsbeschleunigung, Bekämpfung des Fachkräftemangels, Wachstumsfinanzierung und Investitionsförderung bleiben weit oben auf der politischen Agenda. „Die deutsche Wirtschaftspolitik steht vor großen Herausforderungen, aber sie ist krisenerprobt“, sagte Habeck.

Mit der Grundgesetzänderung zum Sondervermögen Infrastruktur und Klimaschutz und zur Ausnahme für Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse haben Bundestag und Bundesrat wichtige Voraussetzungen zur Finanzierung von Investitionen und Innovation geschaffen.

Quelle: Bundesregierung