Staatliche Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen kommen an
BMWi, Pressemitteilung vom 07.05.2020
Die Ergebnisse einer vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Unternehmensumfrage zeigen, dass drei von vier Unternehmen zum Zeitpunkt der Befragung negative Auswirkungen der Corona-Krise erwarten. Am stärksten betroffen sind die Branchen „Beherbergung und Gastronomie“, „Gesundheits- und Sozialwesen und übrige personennahe Dienstleistungen“, „Fahrzeug- und Maschinenbau“ sowie „Nahrungsmittelproduktion“.
Am häufigsten sahen sich Unternehmen durch einen Rückgang der Nachfrage sowie Liquiditätsengpässe betroffen. Etwa die Hälfte der negativ betroffenen Unternehmen musste zudem vorrübergehend Betriebsteile oder ganze Betriebsteile schließen, hatte logistische Schwierigkeiten beim Absatz der eigenen Produkte oder Schwierigkeiten beim Bezug von Vorleistungen oder Zwischenprodukten. Knapp drei Viertel der befragten Unternehmen erwarten Umsatzeinbußen im zweiten Quartal 2020 in Höhe von durchschnittlich 55 Prozent.
Die Ergebnisse belegen auch, dass die von der Bundesregierung eingeleiteten Krisenmaßnahmen wirken: Fast 60 Prozent der befragten Kleinunternehmen nutzen die Soforthilfen des Bundes und der Länder oder planen dies. Mehr als ein Drittel der Unternehmen nutzen oder planen Kurzarbeit und jedes Dritte Unternehmen die Möglichkeit der Steuerstundung. Jedes vierte bis fünfte Unternehmen kann zudem durch einen Abbau von Überstunden, Home-Office oder Arbeitszeitverkürzungen personalpolitisch auf die Krise reagieren.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass mehr als ein Drittel der Unternehmen ihre Produkt- oder Leistungspalette im Zuge der Corona-Krise erweitert haben und verstärkt auf digitale Vertriebswege setzen. Zwei Drittel der Unternehmen, die für das zweite Quartal Investitionen uunter anderem in digitale Ausstattung oder Strukturen, Renovierungs- und Sanierungsarbeiten oder Forschung und Entwicklung geplant hatten, haben diese zunächst ausgesetzt. Auf der anderen Seite hat jedes zehnte Unternehmen im Zuge der Pandemie neue Investitionen getätigt, am häufigsten in Maßnahmen zum Gesundheits- oder Arbeitsschutz und digitale Ausstattung oder Strukturen.
In der von dem Marktforschungsunternehmen KANTAR durchgeführten Befragung wurden zwischen dem 14. und 23. April insgesamt 500 repräsentative Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftszweige und Größenklassen befragt. Weitere Befragungen sind im Juli und Oktober geplant. Ziel der Befragungen ist es, eine direkte, repräsentative Rückmeldung der Unternehmen zu ihrer wirtschaftlichen Lage und konkreten Stützungsbedarfen zu erhalten. Die Folgebefragungen ermöglichen es dem BMWi, den Erholungsprozess der Wirtschaft zu verfolgen und staatliche Hilfsmaßnahmen im weiteren Jahresverlauf gegebenenfalls weiter bedarfsgerecht anzupassen.