ifo Institut, Pressemitteilung vom 12.07.2021
Deutschland braucht eine öffentliche Debatte darüber, wie ein wachstumsfreundlicher Datenschutz aussehen könnte. Das schreibt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst. „Der Rohstoff Daten birgt großes Wachstumspotenzial. Insbesondere öffentliche Daten, wie Landkarten, Wetterdaten, Satellitenbilder oder statistische Daten, sind Grundlage für innovative Geschäftsmodelle, zum Beispiel für Navigationssysteme, Wettervorhersagen, mobile Anwendungen oder Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“, sagt Falck.
Allerdings sei Deutschland von der systematischen Nutzung öffentlicher Daten noch weit entfernt. „Die Politik sollte sich beim Thema Digitalisierung nicht nur auf den Breitbandausbau fokussieren, sondern auch zur Entstehung solcher digitalen Dienstleistungen beitragen“, sagt Falck. Hier müsse insbesondere die öffentliche Verwaltung eine Vorreiterrolle in Deutschland einnehmen und den Zugang zu öffentlichen Daten erleichtern. So könne der Staat bessere Rahmenbedingungen für Innovation in der Privatwirtschaft schaffen. Zudem könne die Nutzung öffentlicher Verwaltungsdaten das Angebot an öffentlichen Gütern und digitalen Dienstleistungen verbessern.
„Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern stehen die Deutschen datenbasierten Innovationen eher kritisch gegenüber“, sagt Falck. Diese zeige sich insbesondere in der öffentlichen Debatte, inwieweit digitale Hilfsmittel, wie zum Beispiel Smartphone-Apps oder elektronische Ausweise, zur Pandemiebekämpfung genutzt werden.
Quelle: ifo Institut