Wirtschaftliche Entwicklung - 4. November 2022

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im September 2022: -4,0 % zum Vormonat

Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 04.11.2022

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im September 2022 gegenüber August 2022 saison- und kalenderbereinigt um 4,0 % gesunken. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Rückgang von 3,9 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2021 lag der Auftragseingang im September 2022 kalenderbereinigt 10,8 % niedriger. Allerdings war das Auftragseingangsvolumen im September 2021 durch Corona-Nachholeffekte bei gleichzeitig starker Knappheit an Vorprodukten außergewöhnlich hoch gewesen.

Für August 2022 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang des Auftragseingangs gegenüber Juli 2022 von 2,0 % (vorläufiger Wert: -2,4 %).

Während die Aufträge aus dem Inland im September 2022 im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,5 % stiegen, verringerten sich die Auslandsaufträge um 7,0 %. Dabei sanken die Auslandsauftragseingänge aus der Eurozone um 8,0 % und aus dem restlichen Ausland um 6,3 %.

Bei den Herstellern von Investitionsgütern sank der Auftragseingang im September 2022 um 6,0 % gegenüber dem Vormonat. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern fiel er um 3,4 %. Dagegen stieg der Auftragseingang im Bereich der Konsumgüter um 7,2 %.

Umsatz +0,2 % zum Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im September 2022 saison- und kalenderbereinigt 0,2 % höher als im Vormonat. Für August 2022 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg um 1,2 % gegenüber Juli 2022 (vorläufiger Wert: +1,0 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2021 lag der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im September 2022 kalenderbereinigt 7,7 % höher.

Erstmals seit Mai 2020 war im September 2022 die Summe der nominalen Umsätze höher als die Summe der nominalen Auftragseingänge, es wurden also mehr Aufträge abgearbeitet als neue hinzugekommen sind. Seit Juli 2022 sank der Auftragseingang kontinuierlich, sodass er im September 2022 saison- und kalenderbereinigt 6,0 % niedriger lag als im Juli 2022, während der Umsatz im gleichen Zeitraum um 1,4 % stieg.

Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltender Verwerfungen durch die Corona-Krise führen allerdings nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung klagten 65,8 % der befragten Industrieunternehmen im September 2022 über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Den Zusammenhang von Materialknappheit und Industrieaktivität stellt das Statistische Bundesamt in einer Analyse mit fortlaufend aktualisierten Zahlen dar.

Quelle: Statistisches Bundesamt