EU-Steuern - 9. Februar 2021

Fahrplan zur MwSt-Lücke

DATEV Informationsbüro Brüssel, Mitteilung vom 09.02.2021

Laut EU-Kommission belief sich die MwSt-Lücke in der EU in 2018 auf 140 Milliarden Euro. Es wird erwartet, dass sie sich weiter vergrößern und bedingt durch die Corona-Pandemie bis 2020 auf 164 Milliarden Euro ansteigen wird. Der Anstieg ist u. a. durch Insolvenzen zu erklären. Es bedarf einer deutlichen Reduzierung dieser Lücke zur Finanzierung und Bewältigung der Corona-Krise. Jedoch ist aus Statistiken (siehe Studie) ersichtlich, dass es große Unterschiede bei der MwSt-Lücke der EU-Mitgliedstaaten gibt, so z. B. 33,8 % in Rumänien im Gegensatz zu 0,7 % in Schweden. Einige Länder haben ihre Lücken durch Verwaltungsreformen reduziert.

Die EU-Kommission plant, im ersten oder zweiten Quartal 2021 eine Mitteilung mit best practices der EU-Mitgliedstaaten, die wesentlich zum Schließen der nationalen MwSt-Lücken geführt haben, vorzulegen. Zudem soll in der Mitteilung auch auf finanzielle und andere Instrumente, die die EU-Kommission den EU-Mitgliedstaaten für die Umsetzung der identifizierten best practices bereitstellen kann, eingegangen werden. Zu dieser Initiative hat sie jetzt einen Fahrplan veröffentlicht, der bis zum 03.03.2021 kommentiert werden kann. Da der Fokus der angekündigten Mitteilung auf den Steuerverwaltungen liegt, wird es laut Fahrplan keine Konsultation der breiten Öffentlichkeit geben. Die Steuerbehörden der EU-Mitgliedstaaten sind im Vorfeld bereits konsultiert worden.

Quelle: DATEV eG Informationsbüro Brüssel