Partnerschaften - 25. August 2022

Weil es sich bewährt

DATEV und das japanische Unternehmen TKC pflegen seit einem halben Jahrhundert eine intensive Unternehmenspartnerschaft. Auch in unserem digitalen Ökosystem spielen Partnerschaften eine große Rolle.

Der Wert von Freundschaft ist nicht zu bezif­fern und auch nach 50 Jahren noch mit den Freunden von einst verbunden zu sein, ist ein großes Geschenk. Als ein solches empfinde ich auch die Verbindung zwischen DATEV und dem Tochigiken-Keisan-Center. TKC ist uns seit vie­len Jahrzehnten ein verlässlicher Freund und Partner – eine Freundschaft mit Vorbildcharakter. Seit genau 50 Jahren verbinden DATEV und TKC Respekt, Vertrauen und gemeinsame Visionen für den steuerberatenden Beruf. Beide Unter­nehmen verfolgen seit ihrer Gründung 1966 fast identische Unternehmenskonzepte. Beide Unter­nehmensgründungen liegen nur ein halbes Jahr, aber einen Kontinent, auseinander. Diese verbinden­den Elemente bilden den Grundstein für eine enge Freundschaft, die mittlerweile in der dritten Generation fortgeführt wird.

Ein Zufall der Geschichte oder doch mehr?

Es war kein Zufall, der DATEV und TKC im Januar 1972 zu­sammengeführt hat, sondern weise Voraussicht des Olivetti-Chefs Luciano Cohen. Er wollte einst das japanische Unter­nehmen TKC als Kunden gewinnen und baute dabei auf praktische Erfahrung in der modernen Datenverarbeitung. DATEV setzte bereits diese neue Technologie ein. 96 Pro­zent der damaligen DATEV-Mitglieder arbeiteten bereits mit Olivettis Telebanda, mit der Lohn- und Finanzbuchhal­tungsdaten auf Lochstreifen gespeichert und dadurch im Rechenzentrum verarbeitet werden konnten.

Die Rechnung ging auf: Dr. Takeshi Iizuka, der damalige Fir­menchef von TKC, war interessiert, aber nicht nur an der technischen Neuerung Telebanda, sondern auch an der Nürnberger Genossenschaft und ihrem Gründer, meinem Vorvorgänger, Dr. Heinz Sebiger. Bereits bei ihrem ersten Zusammentreffen vereinbarten Dr. Takeshi Iizuka und Dr. Heinz Sebiger eine mündliche Kooperation – ausschließlich auf Basis der gegenseitigen Anerkennung und Freundschaft ohne finanziellen Ausgleich.

Der Grundstein für unsere bis heute währende 50-jährige Freundschaft und Partnerschaft war gelegt. Nach intensivem Austausch und gegenseitigen Besuchen folgte im September 1982 dann eine Fixierung in schriftlicher Form: Zwischen DATEV und TKC wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen. Darin verpflichteten sich beide Unternehmen zum gegensei­tigen Wissens- und Erfahrungsaustausch, zur Zusammenar­beit bei der Entwicklung neuer Produkte und zur Ausarbei­tung gemeinsamer Unternehmensstrategien. Im Laufe der Jahrzehnte und vor allem gegenseitiger Besuche entstanden gemeinsame Publikationen, Vorträge und Strategien. Mithil­fe der Software SkyPDF Pro der TKC-Tochter SkyCom, die Dokumente in PDF-Dateien umwandelt, konnte DATEV 2004 neue Maßstäbe in der Software für Steuerberaterinnen und Steuerberater setzen.

Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit also, die auch heute Bestand hat. Gemeinsam stehen DATEV und TKC für das Wohl des steuerberatenden Berufsstands ein, mit Pionier­geist und innovativen Leistungen, Seite an Seite, in gegensei­tiger Anerkennung und Freundschaft und das seit 50 Jahren über drei Generationen von Firmenchefs. Heute leitet der En­kel von Dr. Takeshi Iizuka, Masaharu Iizuka, das Unterneh­men, mit dem ich im regelmäßigen und vertrauten Austausch stehe, um die Partnerschaft unserer beiden Unternehmen in die Zukunft und die nächste Generation zu führen.

Ohne Partner geht es nicht

Die langjährige und vertrauensvolle Verbindung zwischen DATEV und TKC ist ein Vorbild dafür, wie Partnerschaften wachsen und beide davon profitieren. Auch wenn sich die beiden Partner auf zwei Kontinenten mit zwei unterschiedlichen Kulturen befinden, ähnelt sich der steuerberatende Berufsstand beider Länder sehr. Und was liegt da näher, als sich gegenseitig unternehmerisch und geschäftlich zu unter­stützen.

Die Komplexität in der Software-Entwicklung hat in den ver­gangenen Jahren deutlich zugenommen. Die digitale Cloud- Entwicklung ist dynamisch, die Software von heute kann mor­gen schon wieder veraltet sein. Wo es früher Unternehmen möglich war, alles eigenständig zu entwickeln und ganzheitli­che Lösungen auf den Markt zu bringen, sind heute neue Ide­en gefragt. Die Rolle der Partner und der Partnerlösungen wächst. Auch DATEV hat sich mit dem digitalen Ökosystem bewusst für dieses Konzept entschieden. Wir setzen nicht mehr nur auf unser eigenes Wissen, sondern auf die Expertise unserer Partner in unserem Ökosystem. Auf dieser Basis ent­scheiden wir, welche Lösungen und Funktionen wir selbst entwickeln und welche wir von unseren Software-Partnern in unser Angebot integrieren.

Es ist eine große Herausforderung, die On-Premises-Lösun­gen weiterzuentwickeln und gleichzeitig Cloud-Lösungen zu implementieren, die die Zukunft sein werden. Mit dieser hybriden Strategie haben wir immer den Nutzen für unsere Mit­glieder und Kunden im Fokus. Deren Erwartungen an eine gute Software sind klar: Sie soll eine moderne Nutzeroberflä­che aufweisen, digitale Zusammenarbeit erlauben und effizi­ente digitale Prozesse ermöglichen. Durch die Unterstützung unserer Partner können wir unser Produktportfolio zielge­richtet weiterentwickeln. Wir wollen der Wegbereiter für die digitalen Geschäftsmodelle unserer Mitglieder und die kauf­männischen Prozesse des Mittelstands sein – und das gelingt uns in partnerschaftlicher und vertrauter Zusammenarbeit.

Die Zeiten mögen sich ändern, aber die Werte der Erfahrung und Freundschaft bleiben bestehen.

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Zum Autor

Prof. Dr. Robert Mayr

Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
CEO der DATEV eG; Die Genossenschaft gehört zu den größten Softwarehäusern und IT-Dienstleistern in Deutschland.
Seine Themen: #DigitaleTransformation, #DigitalLeadership, #Plattformökonomie und #BusinessDevelopment.
Seine These: „Die digitale Transformation ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens“

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