KLARTEXT - 23. Juni 2022

Papiermangel – ein Symptom für fehlende Digitalisierung!

Der Umstand, dass heute mitunter ganze Behörden ihre Tätigkeit wegen Papiermangels einschränken müssen, zeigt wieder die deutschen Versäumnisse beim Thema Digitalisierung auf.

Ernsthaft? Impfpflicht soll an Papiermangel schei­tern?“, so eine Überschrift des WDR Anfang des Jahres. Kaum vorstellbar war dies zu Zeiten vor Co­rona, als eine fehlende Verfügbarkeit höchstens für (wirklich) seltene Erden gegeben war. „Seltenes“ Pa­pier legt auch die Verwaltung in Berlin und Branden­burg lahm. Doch ist dies nicht ein Zeichen für ein an­deres Problem? In voll digitalisierten Unternehmen ist der Druck von Dokumenten eine Seltenheit. Natürlich gibt es ge­setzliche Vorschriften, welche eine Schriftform erforderlich machen. Aber der Umstand, dass ganze Behörden ihre Tätigkeit wegen Papiermangels ein­schränken müssen, zeigt wieder die deutschen Ver­säumnisse beim Thema Digitalisierung auf.

Ob sich dies in Zukunft revidieren und aufholen lässt, ist in der gegenwärtig politisch brisanten Phase mehr als fragwürdig. Die Liste der Bittsteller im Bundes­haushalt ist lang – sozialer Ausgleich infolge der In­flation, marode Infrastruktur und nunmehr auch er­höhte Verteidigungsausgaben. Es scheint so, als ob auch jetzt wieder die Digitalisierung auf die lange Bank geschoben wird, und auch bei der anstehenden Zensusbefragung erwartet uns wieder viel „seltenes Papier“. Man darf nur hoffen, dass nicht auch der Wohlstand in Deutschland „selten“ wird.

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Zum Autor

Prof. Dr. Peter Krug

Chief Markets Officer (CMO) und stellvertretender Vorstandsvorsitzender.

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