KLARTEXT - 3. März 2022

Digitalisierung in den deutschen Behörden – Vorreiter statt Nachzügler!

Die Behörden in Deutschland sind in vielen Bereichen noch so aufgestellt, wie es Anfang der 2000er-Jahre üblich war – Aktenberge, physische Einreichung von Schriftstücken und nur grundlegende Digitalisierung der Prozesse.

Dies mag an der födera­len Struktur liegen oder an mangelnder technischer Ausstattung der staatlichen Einrichtungen bei der Di­gitalisierung. Die Auswirkungen sind aber umfassen­der als lediglich fehlende Effizienz und damit Ver­schwendung von Steuer­geldern. Vielmehr hat eine solche Aufstellung auch massive Auswirkungen auf die ge­samte Gesellschaft. So werden gut aufgestellte Unternehmen daran gehindert, einen voll digitalisier­ten Workflow zu etablieren, weil immer mal wieder doch ein Schriftstück physisch im Unternehmen an­kommt und somit einer Sonderregelung bedarf.

Darüber hinaus hat der Staat auch eine Lenkungsauf­gabe, welcher er exemplarisch im Steuerrecht – mal gut, mal weniger gut – nachkommt. Durch eine Vorrei­terrolle in der Digitalisierung und eine entsprechende Vorgabe von digitalen Prozessen für alle Bürgerinnen und Bürger könnte jedoch gerade der Digitalisie­rungsschub ausgelöst werden, welcher so lange poli­tisch beabsichtigt, aber in den wenigsten Fällen bis­lang konsequent umgesetzt worden ist. Mal sehen, ob die neue Regierung ihr Versprechen dazu einlöst.

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