Team Management System - 28. August 2014

Traumjobber

Trotz ausgezeichneter Fachkräfte lässt die Teamleistung zu wünschen übrig. Führungskräfte fühlen sich in Personalfragen unsicher. Mit einer einfachen Methode können Leistungsbereitschaft und -fähigkeit erhöht werden.

Sie beschäftigen gute Fachkräfte, Ihr Büro ist modern eingerichtet und technisch auf dem neuesten Stand, aber die Leistung Ihres Teams könnte besser sein. Einige Mitarbeiter arbeiten nur ungern miteinander, zwischen anderen knirscht es gewaltig. Ihre Führungskräfte sind zwar Fachleute, aber sobald es um Personalführung und Kommunikation geht, kommt es zu Reibungsverlusten.

Um das Team zu stärken und den Leistungswillen zu erhöhen, muss im Grunde nur eine Regel beachtet werden, so einfach wie eine Binsenweisheit: Wenn Menschen etwas gerne tun, geht es ihnen leicht von der Hand. Und wenn sie etwas gut können, werden sie daran Freude haben.
Bei der Aufstellung eines Teams, in dem jeder seinen Platz findet und auch erfolgreich einnimmt, unterstützt das Team Management System oder kurz TMS, eine Methode zur systematischen Organisations- und Personalentwicklung. Es ist vor etwa 25 Jahren von den beiden australischen Wissenschaftlern Charles Margerison und Dick McCann entwickelt worden und bis heute eines der führenden Systeme für eine effektive Teamarbeit.
Margerison und McCann waren zuvor viele Jahre als Berater für internationale Firmen tätig. Während dieser Zeit stießen sie immer wieder auf Teams, die hervorragende Leistungen erzielten, aber auch auf Teams, die fachlich zwar top, aber in ihrer Ergebniserzielung eher unterdurchvschnittlich waren. Die Forscher kamen zu der Erkenntnis, dass besonders die Teams erfolgreich waren, in denen die Mitglieder Aufgaben erledigten, für die sie qualifiziert waren und an denen sie auch noch Freude hatten.
Dazu muss jedes Team, aber auch jedes Unternehmen, acht Arbeitsfunktionen erfüllen. Erst wenn alle acht Funktionen tatsächlich vorhanden sind, kann eine Leistung dauerhaft auf hohem Niveau erbracht werden, und zwar in zwei Dimensionen: Dazu zählt zum einen Innovation, das heißt, die Leistung wird immer wieder an Veränderungen angepasst, und zum anderen die zielorientierte, qualitativ hochwertige, wiederkehrende Durchführung.
Je nach Aufgabenbereich werden dabei einige Arbeitsfunktionen verstärkt vorkommen. Für eine gute Finanzbuchhaltung sind beispielsweise Organisation, Umsetzung und Kontrolle erforderlich. Um ein Buchhaltungsteam zu führen, sind zudem die Arbeitsfunktionen Promoten – für die Kommunikation – und Stabilisieren wichtig. Damit eine Kanzlei dauerhaft erfolgreich ist, sollten alle Arbeitsfunktionen erfüllt sein, also auch das Beraten (Daten beschaffen), das Innovieren und das Entwickeln.

Wer eignet sich für welche Aufgabe?

Menschen sollten ungefähr 70 Prozent ihrer Aufgabe mit Freude erledigen. Erstens müssen sie dazu keinen Widerwillen überwinden und zweitens ist die Bereitschaft, sich fachlich zu vertiefen, hoch.
Wie die jeweiligen Arbeitspräferenzen ausfallen, wird mit einem Online-Test identifiziert. Die anschließende schriftliche Auswertung enthält ein ausführliches und persönliches Team Management Profil. Die Auswertung des Tests kann auch im persönlichen Gespräch oder über ein gezieltes Coaching erfolgen.
Besteht im Team genügend Vertrauen, ist es sinnvoll, gegenseitig diese Profile offenzulegen und sich über die jeweiligen Arbeitspräferenzen auszutauschen. So erkennen Teammitglieder Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Viele Teams, die diesen Prozess durchlaufen, stellen anschließend fest, wie sie zukünftig noch besser miteinander arbeiten und vor allem kommunizieren können. Die Kollegen sind immer wieder überrascht davon, dass es hilfreich und wünschenswert ist, genau mit denen zusammenzuarbeiten, die ganz anders sind als man selbst und auf andere Art und Weise Informationen verarbeiten, sich und andere organisieren, kommunizieren oder zu Entscheidungen kommen. So werden die eigenen weniger ausgeprägten Arbeitsprofile durch die stärkeren der Kollegen ergänzt und somit werthaltigere und bessere Ergebnisse erzielt. Zudem gehen Menschen mit verschiedenen Arbeitspräferenzen leichter aufeinander zu. Hat man die anders Tickenden sonst mit großer Skepsis beäugt, verwandelt sich dies aufgrund der Analyse der Profile in Neugier und Wertschätzung.

Für Führungskräfte

 

Die Team Management Profile helfen auch Führungskräften, sich selbst besser einzuschätzen. Da sie für die Teambildung verantwortlich sind, müssen sie wissen, wie die eigene Persönlichkeit und die der Teammitglieder zusammen am besten funktionieren. Führungskräfte können mit dieser Methode lernen, wie sie angemessen kommunizieren und welcher Führungsstil angebracht ist, um den Mitarbeitern den Raum und Rahmen zu geben, in dem sie gerne leistungsbereit arbeiten möchten und können. So lassen sich mit dem Team Management System Aufgaben planen und auf die richtigen Köpfe verteilen (siehe Team Management Rad).
Lücken in der Aufgabenwahrnehmung werden sichtbar. Mitarbeiter können gezielt angesprochen werden, diese Lücken zu schließen, vor allem dann, wenn die persönlichen Präferenzen an die noch nicht erfüllten Aufgabenbereiche angrenzen. Unterstützen kann hierbei eine darauf abgestimmte Personalentwicklung, die den Mitarbeiter dann in die Lage versetzt, fachlich kompetent und mit Freude an der neuen Aufgabe zu arbeiten.
Natürlich kann auch der Personalauswahlprozess für neu zu besetzende Funktionen durch das Team Management System gezielt unterstützt werden. Stellenausschreibungen können so gestaltet werden, dass sich bestimmte Präferenztypen tatsächlich angesprochen fühlen. Der eigentliche Auswahlprozess, sei es in Form eines Interviews oder durch Arbeitsproben oder mithilfe eines Assessment-Centers, kann so ausgestaltet werden, dass er die benötigte Präferenz auch tatsächlich mess- und beurteilbar macht. So können Kosten und Enttäuschungen minimiert werden und somit die Stellenbesetzungen mit den richtigen Personen gelingen.

* Das Rad der Arbeitsfunktionen und das Team Management Rad von Margerison-McCann sind geschützte Warenzeichen. Nutzung mit ­freundlicher Genehmigung durch TMS Development International Ltd., York/UK, www.tmsdi.com

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Zur Autorin

Gabriele Fröhlink-Viets

Mitarbeiterin bei DATEV-Consulting

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