Die besondere Nähe zum Mandanten sowie eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe führen zu mehr Transparenz und konkreten Handlungsempfehlungen. Diese intensive Betreuung sollte sich in der Vergütung widerspiegeln. Viele Mandanten sind bereit, dafür höhere Honorare zu zahlen.
Warum erfahre ich erst jetzt davon? Das fragen sich viele Steuerberaterinnen und Steuerberater, wenn ihre Mandanten Sachverhalte verwirklichen, ohne sich vorher beraten zu lassen. Eine gestaltende Beratung wird so unmöglich. Am Ende stehen beide Seiten schlecht da. Der Mandant hat einen wirtschaftlichen Nachteil und der Ruf der Kanzlei leidet. Zwar sind Mandanten in der Bringschuld und sollten aktiv über ihre Vorhaben berichten. Anderenfalls bräuchte man eine Glaskugel, um rechtzeitig eingreifen zu können. Doch selbst wenn sich der steuerliche Berater objektiv nichts vorzuwerfen hat, werden die Mandanten das oft anders empfinden und die Schuld in der Beratung suchen. Am Ende gewinnt niemand.
Warum Mandanten auf Beratung verzichten
Es gibt viele Gründe, warum Mandanten sich keine fachliche Hilfe suchen und stattdessen den Nachbarn konsultieren oder googeln. Ein häufiger Grund dafür ist, dass jede Frage zu einer Rechnung führt und Geld kostet. Wenn die Frage einfach oder das Risiko gering erscheint, lohnt sich die Beratung aus Sicht der Ratsuchenden nicht. Sie suchen dann nach günstigen Lösungen und fragen an der falschen Stelle. Eine andere Ursache ist, dass der eigene Steuerberater nicht verfügbar ist oder sich erst in den Fall einarbeiten müsste. Die Beratung kommt dann zu spät oder ist zu unkonkret. Die gute Nachricht: Beides lässt sich lösen durch Transparenz und mehr Nähe zum Mandanten.
Transparenz und Konkretisierung
Auf der einen Seite fordern Steuerberater immer eine sehr hohe Transparenz von ihren Mandanten. Um die Aufgaben korrekt zu erledigen, ist es zwingend erforderlich, alle Sachverhalte und Vorhaben aufzuklären. Anderenfalls werden falsche Anträge und Erklärungen erstellt und eine gestaltende Beratung wird unmöglich. Auf der anderen Seite sind viele Kanzleien gegenüber ihren Mandanten wenig transparent und berufen sich auf die Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV). Maximal kommunizieren sie den Stundensatz und geben eine Zeitschätzung für einzelne Beratungstätigkeiten ab. Aber es ist ein Irrtum, zu glauben, dass Stundensatz und Zeitschätzung ausreichend Transparenz bieten. Wirklich transparent wird eine Kanzlei erst dann, wenn Mandanten sichergehen können, dass die Antwort konkret und verständlich sein wird. Denn was nützen langatmige Gutachten mit allgemeinen Abhandlungen, die für Laien unverständlich sind? Was nützt eine transparente Honorargestaltung, wenn es an einer konkreten Handlungsanweisung fehlt? Wenn die Beratung zu allgemein gehalten ist und der Laie sie nicht richtig deuten kann, führt die Beratung am gewünschten Ergebnis vorbei.
Mandanten wollen nicht hören, wie man etwas machen oder nicht machen könnte. Sie wollen eine konkrete Handlungsanweisung. Und diese Forderung ist durchaus berechtigt. Denn die Kanzlei hat in der Regel einen vollständigen Überblick über die Gesamtsituation und sollte in der Lage sein, Handlungsempfehlungen zu geben. Allerdings liegen in vielen Kanzleien die Informationen nicht in einer Hand, sondern sind auf verschiedene Mitarbeiter verteilt: Lohn- und Finanzbuchhaltung, Jahresabschluss und Beratung – bei den meisten Kanzleien werden diese Tätigkeiten von verschiedenen Personen erledigt. Und darin liegt das Problem. Der Informationsfluss ist gestört und dies erschwert eine konkrete und verständliche Antwort. Wenn der oder die Beratende die Gesamtsituation nicht kennt, muss man wohl oder übel unkonkret werden.
Alles aus einer Hand
Eine Lösung könnte die folgende sein: Wenn alle Tätigkeiten von einer Person ausgeführt werden würden, gäbe es keinen Informationsverlust zwischen einzelnen Mitarbeitern. Die Person würde die Lohn- und Finanzbuchhaltung erstellen und könnte laufend beraten. Probleme würden sofort erkannt und besprochen und Mandanten erhielten verständliche und konkrete Handlungsanweisungen. Und anstelle eines Jahresabschlussgesprächs erhielten Mandanten zwölf oder mehr unterjährige Beratungsgespräche. Und auch für die Steuerberater hätte dies Vorteile: Die Erstellung des Jahresabschlusses und der Steuererklärungen wird einfacher, weil die Person bereits im Laufe des Jahres darauf hinarbeitet. Aufwendige Absprachen zwischen Buchhaltern und Jahresabschlusskräften gäbe es nicht mehr. Aber kann das funktionieren? Ja, sogar sehr gut.
Ablauf der Mandatsbearbeitung
An den drei Standorten in Ludwigshafen, Berlin und Köln arbeiten die Berater von Fischer & Reimann ohne Steuerfachangestellte, Buchhaltungs- und Jahresabschlusskräfte direkt mit Mandanten zusammen und erstellen Lohn- und Finanzbuchhaltung, Steuererklärungen sowie Jahresabschlüsse. Sie beraten ihre Mandanten laufend steuerrechtlich und betriebswirtschaftlich. Die Betonung liegt auf ihre Mandanten, denn die Mandatsverhältnisse sind sehr persönlich und immer auf Augenhöhe. Oft entstehen sehr enge Beziehungen zwischen Berater und Mandant, man wechselt zum Du und wird selbstverständlich in jede Entscheidung einbezogen, sei es bei Investitionen, Auf-oder Abbau von Personal sowie der Erschließung neuer Märkte. Die steuerlichen Berater werden so als Teil des Unternehmens oder gar der Familie wahrgenommen. Dabei hilft die Digitalisierung. Sich gleichende und sich wiederholende Aufgaben werden möglichst automatisiert, etwa durch Nutzung von DATEV Unternehmen online und Schnittstellen zu anderen Systemen. Gespräche müssen nicht zwingend vor Ort in der Kanzlei stattfinden. Video-Chats sind effizienter und trotzdem persönlich. Trotz der Digitalisierung sind die Honorare bei Fischer & Reimann in der Regel höher als in anderen Kanzleien.
Fazit und Ausblick
Der aktuelle Umbruch in weiten Teilen des Mittelstands infolge der Digitalisierung sowie die besondere Lage in Corona- Zeiten führen zu einem sehr hohen Beratungsbedarf. Die monatliche Buchhaltung wird direkt vom steuerlichen Berater erstellt. So ist dieser viel näher am Mandat und kann schneller reagieren, wenn Kennzahlen aus dem Ruder laufen. Gute Beratung hat natürlich ihren Preis und Hochqualifizierte fordern selbstverständlich höhere Gehälter. Aber nur so lässt sich das Bedürfnis nach einer individuellen, persönlichen und sehr intensiven Beratung befriedigen. Und dieser Trend wird sich weiter fortsetzen.
MEHR DAZU
Nutzen Sie Ihre Chancen zur individuellen Beratung. Weitere Infos zu betriebswirtschaftlichen Themen finden Sie unter www.datev.de/betriebswirtschaftliche-beratung. Informieren Sie sich auch zu den Beratungsfeldern unter www.datev.de/steuerberatung
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