Cybermobbing - 18. November 2019

Kompetenz macht stark

Es geht um Zivilcourage im World Wide Web. Die trainieren die Digitalen Helden mit Schülern, Lehrern und Eltern. Das ist förderungswürdig, dachte sich Christian Wackermann, Steuerberater der Digitalen Helden und verbandelte die Initiative nicht nur mit der DATEV-Stiftung Zukunft, sondern auch mit Unternehmen online.

Die Zahl ist besorgniserregend: Rund 15 Prozent der Jugendlichen in Deutschland im Alter von 14 bis 15 Jahren sind bereits Opfer von Cybermobbing geworden. Hänseleien, Beleidigungen oder Bedrohungen im Netz sind auch unter jüngeren Schülern weit verbreitet und eine gegenwärtige Art des Drangsalierens. Was zuvor hinter vorgehaltener Hand verstohlen über Mitschüler verbreitet wurde, wird umgehend und gnadenlos im Internet veröffentlicht. Innerhalb weniger Sekunden erreichen Schmähungen ­einen maximal großen Empfängerkreis und sind nicht mehr ein- oder zurückzuholen. Keiner weiß, was mit den Daten geschieht. Der Schaden bei den Opfern ist groß. Lehrern mangelt es häufig an Erfahrung und Zeit, entsprechende Gegenmaßnahmen im Unterricht zu behandeln. Dem wollen die Digitalen Helden um Jörg Schüler nicht ­tatenlos zusehen. „Wir möchten durch Medienbildung Schüler in ganz Deutschland dazu befähigen, souverän an der digitalen Kommunikation teilzunehmen und diese mitzugestalten“, so der Geschäftsführer der Digitalen ­Helden. „Wir unterstützen die Schüler mithilfe unseres Mentorenprogramms dabei, den bewussten Umgang mit Internet und Smartphone in Schule und Familie zu erlernen und anderen dieses Wissen weiterzugeben.“

Kommuni­kation trifft Tech­nik und Pä­dago­gik

Das Team Digitale Helden bildet Lehrkräfte und Schüler aus, die jüngere Schüler beim Umgang mit persönlichen Daten im Internet, sozialen Netzwerken und bei der Prävention von Cybermobbing beraten. Zudem bieten die Digitalen Helden noch viele weitere medienpädagogische Angebote für Schüler, Eltern und Lehrkräfte.

Diese Initiative ist herausragend. Das ist Steuerberater Christian Wackermann aus Frankfurt nicht entgangen, und er hat seinem Mandanten Jörg Schüler sogleich empfohlen, mit der DATEV-
Stiftung Zukunft Kontakt aufzunehmen, die die Digitalen Helden seitdem gerne fördert. „Wir freuen uns, dass wir als bundesweiter Förderer helfen können, die wertvolle Arbeit der Digitalen Helden zu unterstützen. So tragen wir dazu bei, dass noch mehr Schüler, Eltern und Pädagogen in digitalen Themen wie der Prävention von Cybermobbing und Internetsicherheit ausgebildet werden“, so Eckhard Schwarzer, Vorsitzender des Vorstands der DATEV-­Stiftung Zukunft sowie stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DATEV.

Vorreiter Digitale Helden

Dinge anzupacken und anzutreiben, liegt in der DNA der Digitalen Helden. So war es glückliche Fügung, dass Christian Wackermann sich gerade mit digitalen Buchführungssystemen beschäftigte und zum anderen die Digitalen Helden die prozessuale Zusammenarbeit mit ihrem Steuerberater angehen wollten. „Bisher ­wurde die Buchführung in Papierform abgewickelt“, so Christian Wackermann. „Allerdings stellen uns Mandanten die Belege ­mittlerweile digital zur Verfügung. Das taten auch die Digitalen Helden.“

Steuerberater und Mandant waren sich schnell einig, mit DATEV Unternehmen online (DUo) zu arbeiten. „So sind wir der erste DUo-Mandant von Christian Wackermann gewesen“, weiß Jörg Schüler. Dem Informatiker leuchtete nicht ein, warum sie Daten in ein System einpflegen sollten, die dann wiederum exportiert wurden, um dann in das nächste System übertragen zu werden. Da musste es doch einen medienbruchfreien digitalen ­Geschäftsprozess geben, ein Zielsystem für alle Beteiligten.

„Die Digitalen Helden sind IT-affin und digitalen Entwicklungen gegenüber sehr aufgeschlossen“, freut sich Christian Wackermann über seinen Referenzmandanten. Daraufhin haben sich die Digitalen Helden mit ihrem Steuerberater zusammen mögliche Arbeitsprozesse, Schnittstellen zu weiteren Systemen, Datenerfassung und die Ansichten der verschiedenen Anwendungsmasken angeschaut. „Für uns war wichtig, was wir als Anwender sehen und was unser Steuerberater“, betont Jörg Schüler. „Eine Schulung in dem Programm war nicht notwendig, aber wir haben uns Online-Präsentationen runtergeladen, in denen erste Schritte und Funktionen erklärt werden.“

„Wir nutzen vor allem die automatischen Buchungsvorschläge und erfassen alle Belege digital, sodass keine Buchhaltungsordner hin- und hergeschickt werden müssen“, so der Steuerberater. Die Digitalen Helden erhalten monatlich die Auswertungen der Buchhaltung. „Da die Daten auch in Excel exportiert werden können, herrscht mehr Transparenz, und dies wirft weniger Fragen auf“, fasst Christian Wackermann zusammen. „So können wir uns Sondersachverhalten widmen und besser beraten“, sagt er über seinen bisher einzigen Unternehmen online-Mandanten.

Die Digitalen Helden sind überzeugt, dass sie die Möglichkeiten in Unternehmen online noch lange nicht ausgeschöpft haben. „DUo erleichtert uns die Buchhaltung enorm und bietet uns Struktur und einen guten Überblick.“ In dem Leben vor Unternehmen online haben die Digitalen Helden mit einem herkömmlichen Online-Banking gearbeitet und die Belege Steuerberater Christian ­Wackermann auch online übertragen. Die Belege erhielten einen Stempel, auf dem das Datum der Überweisung und die Kostenstelle vermerkt wurden. „Heute“, so Jörg Schüler, „arbeiten wir mit Unternehmen online wesentlich effektiver und übersichtlicher. Die vorbereitende Buchhaltung, die wir selbst ausführen, ist strukturiert und enthält alle notwendigen Informationen, die wir für verschiedene Auswertungen benötigen.“ Da die Belege heute nicht mehr separat erfasst werden, sparen sich die Digitalen Helden einige Arbeitsschritte. Wertvolle Zeit, die sie der Ausbildung von Schülern, Lehrern und Eltern widmen. „Dennoch sind die Prozesse ausbaufähig. Die Zusammenarbeit mit unserem Steuerberater muss noch enger und die Bereitstellung der Daten verbessert werden“, wünscht sich Jörg Schüler. Christian Wackermann pflichtet seinem Mandanten bei und hat bereits einen Termin mit ihm vereinbart:

„Die Zusammenarbeit verläuft gut. Ich wünsche mir aber, dass der Mandant mehr Möglichkeiten erhält, seine Auswertungen selbst anzupassen und zu entwickeln.“

Zur Autorin

Kerstin Putschke

Chefredakteurin DATEV magazin

Weitere Artikel der Autorin