Unter UNS - 30. Januar 2025

Jeder hilft jedem

Heinsberg ist eine kleine Kreisstadt, 40 Kilometer nördlich von Aachen, unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze gelegen und Standort der Partnerschaftsgesellschaft Dyzak & Sistermanns. Rechtsanwältin Mira Dyzak-Sistermanns und Klaus Sistermanns, ebenfalls Anwalt und zugleich Steuerberater, sind jedoch weit mehr als Geschäftspartner: Sie sind verheiratet und führen gemeinsam die Kanzlei in Familienbesitz in zweiter Generation, soweit es Mira Dyzak-Sistermanns betrifft, denn ihre Eltern haben sie 1968 gegründet.

Familiäre Atmosphäre

Die Verbindung der professionellen Kooperation mit der fraglosen Stabilität des familiären Zusammenhalts verbürgt nicht einfach nur Kontinuität und Verlässlichkeit: Sie strahlt positiv ab auf das ganze Unternehmen. „Der Ton und Umgang aller miteinander in der Kanzlei, nicht nur unter den Mitarbeitern, sondern ebenso mit uns, ist sehr familiär. Die Türen stehen stets offen, die Wege sind kurz, und für jede Frage, jedes Problem findet sich sofort ein offenes Ohr, jeder hilft hier jedem“, so Mira Dyzak-Sistermanns. „Dies schafft eine Atmosphäre, die auch auf die Mandantschaft positiv abstrahlt – wer bei uns zur Tür hereinkommt, soll sich wohlfühlen. Es ist darum auch kein Zufall, dass die meisten unserer Mitarbeiterinnen – unsere Belegschaft besteht tatsächlich fast nur aus Frauen – schon 15 Jahre und länger bei uns sind. Trotz der Option, auch nach Corona weiterhin überwiegend im Homeoffice zu arbeiten, kommen tatsächlich bis auf eine einzige Kollegin alle lieber jeden Tag in die Kanzlei.“

Ehrgeiz digital

Die angenehme Arbeitsatmosphäre ist ein starker Motivator und in dieser Kombination ein ganz wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Kanzlei. „Wir haben“, so Klaus Sistermanns, „beispielsweise intensiv auf das Label Digitale DATEV-Kanzlei hingearbeitet. Für viele unserer langjährigen Mitarbeiterinnen brachte dies viele Umstellungen und Lernprozesse mit sich, doch dies wurde weniger als Problem gesehen, sondern vielmehr als eine Herausforderung angenommen, die den Ehrgeiz angestachelt hat. Das Ganze wurde zu einem höchst lebendigen Prozess; der Nutzen wurde schnell erkannt und schaffte Begeisterung, sodass fast wie von allein alle Beteiligten selbst zu Botschaftern der Digitalisierung wurden und ihrerseits Mandanten von den Vorteilen – etwa von DATEV Unternehmen online – zu überzeugen begannen. Das war eine positive Überraschung.“

Was zählt, ist der persönliche Kontakt

Und Mira Dyzak-Sistermanns ergänzt: „Das ist richtig, aber obwohl wir inzwischen digital sehr gut aufgestellt sind, legen wir nach wie vor großen Wert auf den unmittelbaren persönlichen Kontakt zu unseren Mandanten. Über Teams oder andere Videoformate geht das nur begrenzt, man muss einander schon ab und an gegenübersitzen.“ Besondere Bedeutung erlangt dies auch durch den Umstand der Grenznähe, denn etliche Mandantinnen und Mandanten kommen aus den Niederlanden. „Es sind vorwiegend Händler mit Kunden in Deutschland“, so Klaus Sistermanns, „um hier Vertrauen aufzubauen, muss man sich kennenlernen. Unsere Homepage ist darum viersprachig, auch auf Niederländisch, das ich einigermaßen beherrsche.“ So hat sich auch die Geschäftstätigkeit der Kanzlei, die ursprünglich – bei zwei Juristen – neben dem steuerlichen auch einen ausgeprägten anwaltlichen Fokus hatte, immer mehr auf Beratung konzentriert. „Neben den klassischen Aufgaben des steuerberatenden Berufsstandes“, so Mira Dyzak-Sistermanns, „stehen heute Fragen zu Vertragsgestaltung, Nachfolgeregelungen und Gesellschaftsrecht im Vordergrund.“
Für die eigene Kanzlei wünscht sich das Ehepaar Dyzak-Sistermanns nur ein sehr moderates Wachstum. „Zurzeit haben wir 15 Mitarbeiter, bei 20 wäre wohl eine Grenze erreicht, jenseits derer die jederzeitige Ansprechbarkeit, die gleichsam familiäre Atmosphäre in Gefahr geriete. Das wollen wir nicht, und auch mancher Mandant ist schon zu uns gekommen, weil er in den stetig wachsenden Großkanzleien die Chefs gar nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Dies entspricht nicht unserer Vorstellung von persönlicher Betreuung“, sagt Mira Dyzak-Sistermanns. Und ihr Mann ergänzt: „Für den Berufsstand wünsche ich mir, dass wir den Beitrag viel selbstbewusster kommunizieren, den die Steuerberatung zum Fortkommen der Mandanten leistet und den keine KI zu leisten vermag.“

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Carsten Seebass

Redaktion DATEV magazin

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