Endlich wieder unter Menschen

Manchmal, selten sogar passiert es, dass Erwachsene sich wie ein Kind fühlen. Dann nämlich, wenn sie sich auf eine Veranstaltung freuen und gleichzeitig aufgeregt sind – so wie unsere Kleinen es vor Weihnachten sind. Dieses Gemisch aus Vorfreude und Anspannung lag im September auch in Essen, am Hockenheimring, in München, Berlin und Hamburg in der Luft. Und auch wenn es überall schon Lebkuchen und Stollen zu kaufen gibt, war nicht Weihnachten der Grund für dieses Gefühlsgemisch, sondern die DATEV-Jahresevents – die ersten größeren DATEV-Veranstaltungen seit ziemlich genau 1,5 Jahren also, die wieder in Präsenz stattfanden. Mit echten Menschen, Smalltalk ohne Videokamera und vielen Impulsen für unsere neuen Mitglieder.

Für die meisten der insgesamt rund 400 teilnehmenden Kanzleigründerinnen und -gründer sowie DATEV-Kolleginnen und -Kollegen vor Ort war es fast schon ungewohnt, wieder mit so vielen Menschen live und in Echt an einem Ort zusammenzutreffen – natürlich unter Einhaltung der gängigen Hygieneregeln. Und doch merkte man allen Gästen die Freude und Erleichterung an, wieder im persönlichen Kontakt miteinander zu sprechen, zu diskutieren und zu lachen.

Extrembergsteiger und Effizentertainer

Bei den fünf Neumitglieder-Jahresevents treffen sich – wie der Name schon verrät – Inhaberinnen, Inhaber und Mitarbeitende neuer Mitgliedskanzleien der Genossenschaft, um sich kennenzulernen, auszutauschen, Impulse zu erhalten, gemeinsam zu lernen und einen entspannten Abend zu verbringen. Die diesjährigen Events standen unter dem Motto „New Work – Arbeiten in einer neuen Dimension“. Mittelpunkt der Veranstaltungen waren zwei Impulsvorträge: Martin Geiger, selbsternannter „Effizentertainer“ widmete sich in seinem Impuls „Sind Sie schon produktiv oder noch beschäftigt? – in 7 Schritten zu einer selbstbestimmten Zeitführung“ einer mehr als aktuellen Thematik. Schließlich mussten viele Kanzleien insbesondere aufgrund der Corona-Wirtschaftshilfen Überstunden in Rekordzahl schieben. Und auch in Zukunft wird Zeitmanagement ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Kanzleien bleiben.

Den zweiten Impulsvortrag hielt an allen fünf Abenden Alex Huber von den Huber Buam. Er ist Profibergsteiger und Extremkletterer, der unter anderem den 8.188 Meter hohen Cho Oyu im Himalaya erklommen und viele weitere hohe Berge auf komplett neuen Routen bestiegen hat. Kein Wunder also, dass er seinen Vortrag „Am Limit – gehe deinen Weg! Am Berg genauso wie im Business“ betitelte. Alex Huber verband in seinem Impuls emotionale Klettergeschichten mit dazugehörigen Analogien zum Unternehmeralltag. Beide Referenten und Vorträge kamen wie die gesamten Veranstaltungen bei den Teilnehmenden sehr gut an. Martin Geiger und Alex Huber konnten im Networking-Part der Events in zahlreichen Gesprächen detaillierter von ihren Erfahrungen sprechen und viele Fragen der Teilnehmenden beantworten.

Coworking – ein Modell für die Kanzlei der Zukunft

Abgerundet wurde der offizielle Teil der fünf Events von einer Podiumsdiskussion zum Thema „New Work und Coworking“ mit Tobias Kollewe (Präsident des Deutschen Verbandes der Coworking Spaces), Steuerberaterin Carolin Miebach sowie Markus Störmann von DATEV in seiner Funktion als Projektleiter „Coworking für Kanzleigründer“. Hinter Coworking steckt der Gedanke, dass sich nicht jeder Unternehmer und damit auch nicht jeder Kanzleigründer sofort eigene Räumlichkeiten leisten kann, sondern auf sogenannte Coworking Spaces ausweicht, büroartige Flächen also, die von mehreren Unternehmerinnen und Unternehmern unterschiedlichster Branchen gleichzeitig genutzt werden. Abgerundet wurden die Abende durch zahlreiche Möglichkeiten, sich zu vernetzen, und die Karikaturen von Schnellzeichner Georg Zitzmann, der die jeweiligen Events in bis zu 70 Zeichnungen pro Abend zusammengefasst hat.

Ein positives Fazit der Jahrestreffen zog auch Prof. Dr. Peter Krug, seit Juli Chief Markets Officer bei DATEV, der die Neumitglieder unter anderem mit diesen Worten adressierte: „Etablierte Kanzleien können oftmals keine neuen Mandanten mehr aufnehmen. Es stehen also rosige Zeiten für Neugründerinnen und Neugründer bevor. Was alle eint, ist die spannende Frage nach dem ersten Mitarbeitenden. Diese Frage kann man sich nach einem halben Jahr oder nach 25 Jahren beantworten. Mein Ratschlag: Seid mutig!“