Kanzleigründung - 14. Juli 2021

Die Gamechanger

Die Steuerberater Jan Spieckermann und Kevin Seliger haben sich bei einer der Big Four kennengelernt. Der Arbeitsalltag inspirierte sie dazu, gemeinsam zu gründen, um einiges anders und besser zu machen.

„Uns sind zwei Dinge wichtig: wir möchten digital arbeiten und legen Wert auf das Zwischenmenschliche. Wir arbeiten mit unseren Mandanten zusammen, auf Augenhöhe und in einer Sprache, die sie verstehen,“ sagt Jan Spieckermann, der im schwarzen Hoodie im Büro sitzt zu Beginn des Videocalls. „Wir sind eine neue Generation Steuerberater, wir machen mehr als beraten, wir sind hands-on.“ Das stimmt. Spieckermann und sein Partner Kevin Seliger haben sich auf E-Commerce-Händler und digitale Unternehmer spezialisiert und entwickeln in der Kanzlei oder mithilfe ihres Netzwerkes schon mal Schnittstellen oder ganze Softwarekomponenten, wenn sie sie nicht zukaufen können. Da entsteht dann schnell ein Converter, der für einen Mandanten aus einem Fremdsystem DATEV-Dateien erstellt.

Hip, hip, hurra!

Die gemeinsam gegründete Steuerkanzlei 3S.tax feiert gerade einjähriges Jubiläum. Das Team umfasst aktuell neun Mitglieder. Zwei arbeiten im Büro in Solingen, der Rest bundesweit im Homeoffice. Egal, ob IT-ler oder Steuerfachkraft. „Unsere Mitarbeiter geben Bescheid, wann und wo sie arbeiten. Wir schaffen den Raum für selbstbestimmtes Arbeiten und kreatives, lösungsorientiertes Denken,“ erklärt Spieckermann. Auf das Ergebnis kommt es an und, wie auch schon bei den Mandantinnen und Mandanten, auf das Mindset. Die buchhalterischen Prozesse haben sie von Anfang an so standardisiert, dass sie auch eine ungelernte Kraft in kurzer Zeit beherrscht. Dadurch vergrößert sich die Anzahl möglicher Kandidaten, weil sie nicht nur auf Fachkräfte angewiesen sind und sie sich darauf konzentrieren können, dass der oder die Neue ins Team passt. Frei nach dem Motto: „you don’t hire for skills, you hire for attitude. You can always teach skills.“

Ähnlich gehen sie bei ihrer Mandantschaft vor. „Wir haben den Luxus, dass wir uns Mandate mittlerweile aussuchen können. Egal, wie lukrativ ein Mandat vielleicht ist, wenn unser Bauchgefühl nicht passt, nehmen wir es nicht an“, erklärt Seliger. Für die Auswahl nehmen sie sich auch Zeit. Jedes Erstgespräch führen die Chefs persönlich, entweder vor Ort oder per Videocall. Oft sind die Interessenten überrascht, wie gut sie sich mit Schnittstellen und Technik auskennen. Sie erklären, was möglich ist, welchen Preis es hätte und machen Vorschläge. „Wir sind Berater – als Berater können wir ihnen nur die Wahrheit sagen. Ehrlichkeit und Kompetenz werden geschätzt,“ resümiert Spieckermann. Der Erfolg gibt ihm Recht – mit ihrer Expertise unterstützen sie Kunden von Flensburg bis zur Zugspitze. 

Einfach machen – mit Plan

Energiegeladen, selbstbewusst und konsequent. So wirken die beiden Steuerberater im Gespräch. Das kommt nicht von ungefähr, denn vor der Gründung haben sie sich genau überlegt, wie sie Ihre Kanzlei zukünftig leiten und entwickeln möchten. Sie belegten einen Strategieworkshop und haben nach Feierabend und an den Wochenenden ihren Businessplan erstellt. Bis heute sind sie von Zielen, Mission und Vision nicht abgewichen, nur bei den Zielgruppen wurden sie von Anfang an überrascht. Eigentlich wollten sie auch die Branchen Handwerk, Bau und Immobilen betreuen, jedoch rannten Ihnen die E-Commerce-Händler regelrecht die virtuelle Tür ein, so dass sie nun auch das Gros ihres Alltagsgeschäfts ausmachen. „Sie sind wirklich glücklich, dass sie endlich jemand versteht. Das spricht sich rum“, sagt Seliger.

#selbermachen mit DATEV

Wie bei allen DATEV-Gründern steht ihnen bis zu fünf Jahre ein DATEV-Neukundenberater zur Seite, der als Sparringpartner die Einstiegshürden nimmt, sich bestens im DATEV-Ökosystem und mit den Gründerrabatten auskennt und damit die Komplexität für die Kanzleigründung reduziert. Den ersten Schritt haben sie erfolgreich geschafft. Jetzt gilt es weiter zu wachsen. Die Gründer hätten gerne schon nächste Woche fünfzig bis sechzig neue Mitarbeiter, um alle Ideen und Projekte umsetzen können. Gerade suchen sie einen Teamleiter E-Commerce, einen Back-end Web Developer, einen SEO/SEA-Spezialisten und weitere Kräfte für das Backoffice. „Wenn man etwas macht, dann richtig. Man muss groß denken und sich immer sagen, dass es funktionieren wird. Dann klappt es nach meiner Erfahrung auch“, erklärt Spieckermann. Er fügt aber hinzu: „Wir dürfen nicht zu schnell wachsen, sonst leiden die Prozesse. Und genau das wollen wir nicht. Unsere Arbeit hat Wert, unsere Arbeit ist anders, wir machen kein Massengeschäft. Es ist wichtig, dass wir uns nicht unter Wert verkaufen.“ Letzteres ist seine Empfehlung an zukünftige Gründerinnen und Gründer.

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Zur Autorin

Julia Wieland

Redaktion DATEV magazin

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