Arbeitsplatz der Zukunft - 30. März 2023

Der Arbeitsplatz der Zukunft

Alle zukünftigen Online-Lösungen von DATEV – aber auch Anwendungen der Partner – werden auf der DATEV-Geschäftsplattform aufsetzen. Mit MyDATEV ist der Arbeitsplatz der Zukunft bereits heute erlebbar.

Ob SmartCard oder SmartLogin: Heute gibt es verschiedene Zugangsmechanismen und Einstiegspunkte, um DATEV-Anwendungen nutzen zu können. Mit der DATEV-Geschäftsplattform wird das anders. Die Vision: Es gibt einen zentralen Einstieg, das MyDATEV Portal, das mit einem marktüblichen Authentifizierungsverfahren abgesichert ist. Jeder kann ein DATEV-Konto einrichten, hat also eine eigene Identität im DATEV-Ökosystem. Damit kann er je nach Berechtigung die Online-Anwendungen nutzen, mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Plattform kommunizieren und seine Arbeit organisieren, sodass Kanzlei und Mandant optimal zusammenarbeiten. Es lässt sich schon heute erkennen, was der Mehrwert der DATEV-Geschäftsplattform sein wird: Beispielsweise mittels des Interessenten-Onboardings für neue Mandanten einer Kanzlei kann sich zukünftig jeder Unternehmer oder jede Privatperson für MyDATEV (aktuell über SmartExperts, künftig www.datev.de) registrieren und dort Stammdaten selbst erfassen. MyDATEV ist dann als Portal der Einstieg und der eine Ort, von dem die Online-Anwendungen zentral abgerufen werden können. Die Anwendungen selbst befinden sich in der DATEV-Cloud.
Wie sich MyDATEV zum Arbeitsplatz der Zukunft weiterentwickeln wird, beschreibt Klaus Kunzmann, Product Owner für Basis-Services bei DATEV, im Interview.

DATEV magazin: Beginnen wir mit einer kurzen Definition. Was ist die DATEV-Geschäftsplattform?
KLAUS KUNZMANN: Sprechen wir bei DATEV von Geschäftsplattform, geht es um einen zentralen Ort für alle Geschäftsprozesse. Diese gestalten unsere Kunden dort digital und durchgängig mit DATEV und unseren vertrauenswürdigen Partnern – alles zentral und ohne Medienbrüche. Dafür bauen wir zunächst die IT-Infrastruktur. Auf dieser technischen Plattform setzen Dienste auf. Das sind sogenannte Business-Services – das können beispielsweise Lohn- oder Steuerberechnungen sein, aber auch Kernkomponenten, die benötigt werden, um eine solche Plattform zu betreiben. Solche Kernkomponenten oder Basisdienste sind zum Beispiel die Rechteverwaltung, aber auch die Identitätsverwaltung. Und natürlich sind auf der Plattform auch Daten zugänglich.

Und was bedeutet das für die Arbeit mit der Software?
In den aktuellen DATEV-Produkten gibt es ja den zentralen Arbeitsplatz, in dem der Zugriff auf die verschiedenen Anwendungen gebündelt ist. Dort haben die Nutzer eine gemeinsame Übersicht der vorhandenen Leistungen und können sich ein übergreifendes Bild machen, was zu tun ist und was gerade als Nächstes ansteht. Genau diesen Gedanken tragen wir nun in die Online-Welt, aber dort haben wir zusätzlich die Möglichkeit, Partnerlösungen zu integrieren. Deren Produkte werden sich in der DATEV-Geschäftsplattform ebenfalls verknüpfen lassen. Dabei spielt uns in die Hände, dass sich Standardisierung auch im Software-Markt immer mehr durchsetzt. Dadurch wird es möglich, mit einer Anmeldung auf der DATEV-Geschäftsplattform auch Anwendungen der Partner über dasselbe Benutzerkonto zu nutzen.

Was wir intern als DATEV-Geschäftsplattform bezeichnen, ist aus der Perspektive unserer Mitglieder und Kunden also der Arbeitsplatz der Zukunft. Wie wird dieser Arbeitsplatz aussehen?
Im Prinzip gibt es den schon: MyDATEV ist der neue Arbeitsplatz, aus dem sich alle Prozesse anstoßen lassen. Ich kann mir dort einen übergreifenden Status verschaffen, aber auch ganz schnell in ganz bestimmte Arbeitsschritte hineinspringen. Erste Anwendungen lassen sich auch bereits darüber nutzen. Natürlich ist dies nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wir werden diesen Weg jedoch konsequent weitergehen und MyDATEV in den kommenden Jahren sukzessive erweitern. Ziel ist, einmal alle DATEV-Lösungen aus diesem Portal heraus starten zu können und dort alle wichtigen Informationen angezeigt zu bekommen. Außerdem wird der Arbeitsplatz Geschäftsbeziehungen abbilden. Dazu kann jeder Teilnehmer im Ökosystem ein DATEV-Konto anlegen und auch in mehreren Rollen agieren. Ein Einzelunternehmer kann etwa als Einzelperson, aber auch als Unternehmer auftreten. Die Rolle entscheidet über die jeweilige Sicht. Das heißt, ein Steuerberater hat eine andere Sicht auf Anwendungen und Daten als sein Mandant. Aber beide sehen beziehungsweise arbeiten in der gleichen Anwendung oder am gleichen Datenbestand. Nur sieht der Steuerberater in der Regel mehr als sein Mandant.

Das bedeutet, auch Mandanten können auf die DATEV-Geschäftsplattform zugreifen und diese nutzen?
Ja, der Mandant arbeitet dann im gleichen Portal wie die Kanzlei. So wird die Zusammenarbeit viel enger, auch da neue Möglichkeiten der Kollaboration entstehen. Über sein DATEV-Konto kann er dann alle Leistungen der Plattform nutzen, die sein Steuerberater ihm zur Verfügung stellt. Das kann man sich vorstellen wie bei einem Microsoft- oder einem Google-Konto.

DATEV baut ein Ökosystem auf, betreibt Partnering, will eine Geschäftsplattform aufbauen. Wie spielen diese Stränge zusammen?
Auf lange Sicht gehen wir mit unserem Produktportfolio in die Cloud, das heißt, wir stellen unsere Software im Zuge der Portfolioentwicklung sukzessive auf Online-Anwendungen um. Dies hat den Vorteil, dass die Nutzer jederzeit überall auf stets aktuelle Browser-basierte Anwendungen zugreifen können, die Kollaboration noch leichter machen. Gleichzeitig bauen wir unser DATEV-Ökosystem mit Partnern weiter aus. Die DATEV-Geschäftsplattform bringt dann beides zusammen, indem sie einen Baukasten an Standard-Services bereitstellt. Damit lassen sich Partneranwendungen gut in die DATEV-Produktwelt integrieren. Zudem lässt sich die DATEV- Geschäftsplattform auch leicht mit anderen Ökosystemen verknüpfen.

Und was ist dafür technisch notwendig?
In einem Wort: Harmonisierung. Im Sinne des Benutzererlebnisses lassen wir eine Einheitlichkeit entstehen. Das ist für uns als Software-Hersteller eine komplexe Aufgabe, aber für die Anwenderinnen und Anwender soll sich letztlich alles, was sie über die DATEV-Geschäftsplattform beziehen, wie aus einem Guss anfühlen. Sie sollen ganz einfach von Anwendung A nach B Daten übernehmen, dort weiterspringen und zurückspringen können, sodass die Prozesse in der Kanzlei bestmöglich abgebildet sind. Auch für die Daten gilt, dass sie anwendungsübergreifend genutzt werden sollen.

Wie gelingt diese Integration der Partnerlösungen?
Für unsere Partner werden wir der Plattform-Provider. Das heißt, wir stellen die Plattform bereit, auf der dann verschiedene Akteure miteinander Geschäfte machen. Und das müssen nicht immer zwingend DATEV-Mitglieder sein. Die Partnerlösungen sind als solche erkennbar, die verfügbare Software-Landschaft wird aber trotzdem vom Anwender als einheitlich erlebt, da keine Medienbrüche mehr auftreten. Zum einheitlichen DATEV-Plattformerlebnis würde beziehungsweise wird auch beitragen, dass die Anwender zum Beispiel eine Gesamtrechnung erhalten werden, auch wenn Kosten für Partneranwendungen anfallen.


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Ein Ort für alle Geschäftsprozesse: Mit der neuen DATEV-Geschäftsplattform gestalten unsere Kunden ihre Geschäftsprozesse digital und durchgängig mit DATEV und unseren vertrauenswürdigen Partnern – alles
zentral und ohne Medienbrüche.

Alle Lösungen und Dienstleistungen von DATEV und DATEV-Partnern werden zentral für Kanzleien und ihre Mandate zur Nutzung bereitgestellt.

Zusätzlich bietet die DATEV-Geschäftsplattform alle Kollaborationsmöglichkeiten, um die Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern zentral auf der Plattform stattfinden zu lassen.

Zu den Autoren

Birgit Schnee

Redaktion DATEV magazin

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Benedikt Leder

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