GrundsteuerDigital - 12. April 2022

„Das wird eine ganz großartige Sache für uns“

Bis Ende Oktober stehen die deutschen Steuerberatungskanzleien vor einem Berg an Arbeit. Zu diesem Zeitpunkt endet die Abgabefrist für die Deklaration der neuen Grundsteuer. Vielen Kanzleien stellt sich derzeit die Frage, mit welcher Software sie die anstehenden Aufgaben angehen wollen.

Der Diplom-Finanzwirt Andreas Giebel und der Steuerberater Tjark-Ture Dierks haben die Entwicklung der von der Genossenschaft empfohlenen Lösung des DATEV-Software-Partners fino taxtech GmbH auf Herz und Nieren geprüft. Im Gespräch zeigen sich beide äußerst zufrieden mit GrundsteuerDigital.

Andreas Giebel von der Tischner Miske Derra Partnerschaft Steuerberatungsgesellschaft aus Bamberg hat sich seit seiner Ausbildung in einer Bewertungsstelle des Finanzamts eingehend mit der Grundsteuer beschäftigt. Am liebsten hätte er selbst eine Lösung auf den Markt gebracht. Als taxy.io und fino taxtech mit ihren Lösungen SmartGrundsteuer und GrundsteuerDigital auf den Markt kamen, hat er sie unter die Lupe genommen. „Die haben im Prinzip das umgesetzt, was ich mir immer vorgestellt habe“, so Giebel. „Da war ich natürlich sofort interessiert und wollte mir ansehen, wie sie das umgesetzt haben“, erklärt er sein Interesse bereits an der Startphase von GrundsteuerDigital teilzunehmen. Sein Kollege Tjark-Ture Dierks von der ad.fides Dierks. Grebenkow. Köppen Partnerschaftsgesellschaft mbB aus Neumünster hat sich ebenfalls schon früh mit der Grundsteuerreform auseinandergesetzt und händeringend auf eine Lösung gewartet. Bei ihm in der Kanzlei sah man zu diesem frühen Zeitpunkt GrundsteuerDigital relativ weit in der Entwicklung. „Deshalb haben wir uns auch extrem darum bemüht, möglichst schnell einen Zugang zu bekommen, um aktiv mitgestalten zu können. Ich glaube, wir haben auch die eine oder andere Entwicklung anstoßen können“, so Dierks auf die Frage, was ihn bewogen habe, die Anwendung zu testen.

Erwartungen an eine Grundsteuerlösung

Die Erwartungen an die Software sind für beide klar: die Zusammenarbeit mit den Mandantinnen und Mandanten elektronisch und unkompliziert zu organisieren. Es gehe darum, den Weg von der Dateneingabe zur Feststellungserklärung so einfach wie möglich zu gestalten. Die anschließende Freigabe durch die Mandantinnen und Mandanten mit der folgenden Weiterleitung an das Finanzamt müsse ebenso stolperfrei zu bewerkstelligen sein. „Wenn es ganz gut läuft und wir die Bescheide gleich digital in das Programm bekommen und prüfen können, bin ich glücklich und zufrieden“, meint Giebel. Auch von der Genossenschaft selbst erwartet man sich einiges. Die Beteiligung der DATEV eG an der fino taxtech GmbH mit einem Anteil von 51 Prozent sollte sicherstellen, dass die Lösung am Markt bleiben wird. „Als DATEV sich beteiligte, war das für uns schon auch die Gewissheit, dass das Vorhaben auf alle Fälle sicher zum Erfolg führen wird. Auch deshalb sind wir bei GrundsteuerDigital geblieben“, so Dierks.

Erste Erfahrungen mit der Anwendung

„Ich finde es richtig gut, dass man die Mandantenstammdaten über die Anwendung Basisdaten online übernehmen kann und sie nicht extra erfassen muss“, begeistert sich Giebel und beschreibt damit auch einen großen Vorteil, den die Genossenschaft ihren Mitgliedern an dieser Stelle des Prozesses bieten kann. Gerne hätte er auch die bayerische Grundsteuer getestet, dies war nur zum Zeitpunkt unseres Gesprächs im März noch nicht möglich. Also, die einzelnen Länderregelungen noch erfassen und dann ist es rund? „Genau. Wenn jetzt noch alles kommt, was versprochen worden ist, dann ist das eigentlich mehr, als ich erwartet habe.“ Dazu gehöre auch, dass man grundsteuerrelevante Daten abrufen kann. Auch in Neumünster läuft die Anwendung stabil. „Wir warten allerdings händeringend auf das Mandantenportal“, sagt Dierks. „Denn das wird nachher noch wichtig werden. Ich bin gespannt, wie die Mandantenseite aussieht. Das ist meiner Meinung nach entscheidend für die Akzeptanz des Produkts.“ Ab Mitte April wird auch das Mandantenportal online sein und die kollaborative Datenerfassung ermöglichen.

Die Usability von GrundsteuerDigital

Die Oberflächen der DATEV-Programme sind komplex und mitunter etwas unübersichtlich. Wie sieht es mit der Usability der neu entwickelten Partnerlösung aus? „Das ist gelungen“, meint Dierks. Er sieht sich als normalen User und kommt gut mit der Lösung klar. Wie auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die GrundsteuerDigital derzeit ebenfalls testen. In der Bamberger Kanzlei sieht man das ähnlich. „Ich finde es bisher sehr übersichtlich. Man weiß sofort, was man wo einzugeben hat. Ich finde auch die Hilfen richtig gut“, sagt Giebel. Zu einer guten Usability gehört auch der reibungslose Import der Mandantenstammdaten über Basisdaten online in die neue Lösung. Dieser Import hat in den Kanzleien der beiden Tester jeweils sehr gut und problemlos funktioniert.

Das Arbeiten mit einer Partnerlösung

Als die Genossenschaft im Oktober letzten Jahres ankündigte, bei der Deklaration der neuen Grundsteuerwerte auf eine Kooperation zu setzen, wurden auch aus dem Berufsstand Stimmen laut, die diese Vorgehensweise kritisierten und es lieber gesehen hätten, wenn DATEV selbst Hand angelegt hätte. „Die Kritik, die da in der DATEV-Community geäußert wurde, habe ich nie verstanden“, meint Giebel. „Ich bin froh, dass es so eine gute Lösung gibt. Warum sollte DATEV das selbst machen? In meinen Augen betrifft das nicht einmal die Kernkompetenz der DATEV, weil die Grundsteuer für mich nur am Rande etwas mit dem Steuerrecht zu tun hat.“ Auch bei Tjark-Ture Dierks stieß die Kritik zum großen Teil auf Unverständnis: „Ich glaube, in der heutigen Zeit muss nicht alles selbst programmiert werden. Vielleicht hat DATEV das so auch ein bisschen schneller hingekriegt, denn die DATEV ist nun mal ein großer Tanker. Wenn das ein Schnellboot schneller hinbekommt, dann ist das doch eine strategisch vernünftige Lösung.“ Er kann sich sogar gut vorstellen, dass die Genossenschaft auch in anderen Bereichen auf diese Weise agiert und so an Flexibilität gewinnen kann. Zu Datenschutz und Datensicherheit wähnen sich die beiden ebenfalls auf der sicheren Seite. Zum einen, weil DATEV mit ihrer Beteiligung dafür Sorge trage, dass die von der Genossenschaft gewohnten Sicherheitsstandards auch in der Kooperation zum Tragen kommen. Zum anderen, weil fino techtax selbst verschiedentlich deutlich und transparent dargelegt hat, wie sie die Sicherheit ihrer Lösung gewährleistet. Zudem sei die Firmengruppe auch bereits mit anderen Lösungen wie etwa GetMyInvoices am DATEV-Marktplatz vertreten.     

Eine Lösung zum Weiterempfehlen

„Von meiner Seite bin ich sehr glücklich, wie sich das Programm momentan entwickelt“, meint Giebel. Natürlich werde er es weiterempfehlen. So wird man auch in der Kanzlei in Neumünster vorgehen. „Wir erhoffen uns ein einfaches Produkt, das die Mandanten auch verstehen“, ergänzt Dierks.  Die große Hoffnung bestehe darin, mit GrundsteuerDigital effektiv und strukturiert arbeiten zu können. Damit verbunden sei ein echtes Wachstum und ein zumindest einmaliges Umsatzpotenzial. Schließlich kämen sehr viele Erklärungen auf die Kanzlei zu und diese könne man nur mit einer guten Software bewältigen. „Ich glaube, das bekommen wir mit der Lösung gut hin.“

Nach einer erfolgreichen Startphase steht die leistungsstarke Marktversion von GrundsteuerDigital seit Anfang April 2022 zur Verfügung und wird sich in den kommenden Wochen, sowohl durch das Kundenfeedback als auch noch durch Anpassungen des Gesetzgebers weiterentwickeln.

Zum Autor

Dietmar Zeilinger

Redaktion DATEV magazin

Weitere Artikel des Autors