Digitalisierung von Produkten und Prozessen - 29. Juli 2021

Eine Chance für die Umwelt

Das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Klimaschutzgesetz gilt als juristische Sensation, als epochale, wegweisende Entscheidung, als Auftakt zu einem neuen Generationenvertrag. Nicht nur, weil erstmals eine Umweltklage vor dem höchsten deutschen Gericht Erfolg hatte, sondern weil es auch einen Anschub für Digitalisierung und neue Technologien bedeutet.

Umweltschutz, Klimaneutralität, CO₂-Bilanzen – am Thema Nachhaltigkeit kommt keine und keiner vorbei und es steht sowohl in Politik als auch bei Handels- und Fachverbänden ganz oben auf der Gesellschaftsagenda – branchenübergreifend. Nachhaltigkeit und damit auch Corporate Responsibility sind zum Wettbewerbsfaktor avanciert, der auf allen Ebenen vorangetrieben werden muss – und zwar schneller und effizienter als bisher geplant. Für Wirtschaft und Handel spielt die Digitalisierung des Berufsalltags eine entscheidende Rolle bei der zu erreichenden und angestrebten Verbesserung der Umweltbilanz. Digitale Lösungen sind Treiber für Nachhaltigkeit, denn sie vermeiden oder reduzieren zum einen die Nutzung von umweltbelastenden Ressourcen, indem Papier, Verpackungsmaterial, DVDs und Logistikaufwand sowie Abfall dematerialisiert, also von einem physischen in ein digitales Format gewandelt werden. Zum anderen werden sie dazu führen, Produkte neu zu denken, Limitierungen aufzuheben und auch entsprechend weiterzuentwickeln. Auch DATEV setzt bereits seit Langem auf die digitale Transformation mit zahlreichen ressourcenschonenden Lösungen wie DATEV Unternehmen Online, DATEV Arbeitnehmer online, der elektronischen Software-Auslieferung oder der elektronischen Fachliteratur. Neben der Einsparung von Druck, Papier und Versand werden bei den online-Varianten zudem DVDs dematerialisiert. Das große Plus liegt zusätzlich in der höheren Effizienz und der sofortigen Verfügbarkeit in der Kanzlei und bei Mandanten.

DATEV rechnet grün

Als IT-Dienstleister mit einem großen Rechenzentrum verbraucht DATEV weniger natürliche Ressourcen als beispielsweise die produzierende Industrie – nach wie vor sind es bei der Genossenschaft vorrangig Strom, Papier und Treibstoff. Im unternehmenseigenen Druck- und Versandzentrum laufen viele Millionen Seiten Papier jährlich durch die Maschinen – Tendenz sinkend. Um die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering zu halten, bezieht DATEV in der Zentrale in Nürnberg sowie in allen Niederlassungen seit 2014 zu 100 Prozent Ökostrom. Damit ist der Stromverbrauch klimaneutral. Um ihn künftig noch weiter zu reduzieren, wurden vielfältige Green-IT-Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise die Virtualisierung von Servern, die Optimierung der Klimatisierung in Form einer freien Kühlung sowie ein kontinuierlicher Technologiewechsel. Der Einsatz neuer Server-Generationen sowie hochperformante und energieeffiziente Flash-Speicher sorgen dafür, dass der Stromverbrauch seit Jahren lediglich moderat steigt, trotz exponentiell wachsender Rechenleistung und Speicherkapazität. Auch die Kühltechnik wird kontinuierlich erneuert und auf dem neuesten Stand gehalten. Dadurch werden PUE-Werte zwischen 1,3 und 1,4 erreicht. Der PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) ist ein Quotient aus dem Gesamtenergieverbrauch, also inklusive Kühlung, und dem Verbrauch der IT-Technik. Mit einem PUE-Wert von circa 1,5 liegt DATEV im Standard moderner Rechenzentren und damit weitaus besser als privatwirtschaftliche Server-Landschaften.

Der grüne Kreislauf

Die Nachhaltigkeitsstrategie von DATEV zahlt sich im Sinne einer Transformation auch für die Mitglieder aus, nämlich durch die Reduktion ihres Stromverbrauchs mittels Cloud-Services. Die Server-Auslastung im DATEV-Rechenzentrum liegt bei etwa 50 Prozent und damit circa zehnmal so hoch wie in der durchschnittlichen Kanzlei – und das unter Bezug von 100 Prozent Ökostrom. Damit wird zwar der DATEV-Stromverbrauch deutlich höher, was auch in der jährlichen Umweltbilanz sichtbar wird, aber gesamtgenossenschaftlich und -gesellschaftlich sinkt der Stromverbrauch deutlich. Auch künftig bleibt zwar zu erwarten, dass durch die wachsende Digitalisierung der Stromverbrauch steigen wird, allerdings deutlich langsamer als das Datenvolumen.

Gemeinsam für mehr Klimaschutz

Klimaneutral bis 2030 – dieses Ziel hat sich DATEV für die nächsten knapp neun Jahre vorgenommen. Aspekte wie Green-IT sowie die Dematerialisierung und viele weitere Aspekte kommen nicht nur der Umwelt, sondern auch unseren rund 40.000 Mitgliedern zugute. Mit Digitalisierungsmaßnahmen schaffen Kanzleien schlanke Prozesse, auch in der Zusammenarbeit mit den Mandanten. Durch die Einsparung von physischen Ressourcen wird ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet. Zudem spielt Nachhaltigkeit auch bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung eine immer größere Rolle. So zeigt der aktuelle W&V Report „Generation Z“, dass Diversity, Umweltschutz und Nachhaltigkeit die zwischen 2000 und 2010 Geborenen mehr als andere Generationen beschäftigen und dass diese Gerneration der Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen einen besonders hohen Stellenwert einräumt.

Mehr dazu

Informationen zu nachhaltiger Digitalisierung und der Unterstützung von DATEV finden Sie hier: www.datev.de/entwicklungspfade
www.datev.de/corona-digital

Sprechen Sie auch gerne Ihren kundenverantwortlichen DATEV-Mitarbeiter an.

Zur Autorin

Astrid Schmitt

Redaktion DATEV magazin

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