Kanzleigründung - 23. Juni 2021

Seitenwechsel

Nach mehreren Jahren in der Medienbranche hat sich Steuerberater Ralph Homuth im Oktober 2019 selbstständig gemacht. Jetzt berät er Medienunternehmer und Influencer, schreibt Fachbücher und widmet sich auch beruflich seinem Faible für Social Media.

Tatort Hamburg, Kiel oder Notruf Hafenkante. Ralph Homuth hat in seiner Zeit als Produktionsleiter viele Film- und Fernsehproduktionen betreut. Nach der Ausbildung zum Steuerfachangestellten stieg er durch Zufall in die Filmbranche ein. Als Projektbuchhalter rechnete er Gagen und Gehälter ab, behielt die Produktionskosten im Blick und arbeitete sich bis ins Filmproduktionsmanagement hoch. Er ist rumgekommen in der Welt. Hat sich, wie es in der Filmbranche üblich ist, von Projekt zu Projekt gehangelt. Neues Drehbuch, neuer Arbeitsvertrag, neues Team, neue Stadt, neue Büroräume und Drehorte.

Diesen Abwechslungsreichtum vermisst er ab und an in seinem Kanzleialltag. Aber: „Als meine älteste Tochter schulpflichtig wurde, änderten sich auch meine Prioritäten. Heute hier, morgen da – ich konnte meine Projektverträge nicht nach den Schulferien richten. Ich wollte mehr Planbarkeit und Stabilität.“, erklärt er seine Entscheidung, nach 15 Jahren wieder zu seinen beruflichen Wurzeln zurückzukehren.

Nebenberufliches Studium

Homuth beginnt nebenberuflich BWL zu studieren, setzt auf den Bachelor schließlich noch den Master in Wirtschaftsrecht. Währenddessen reift auch sein Plan, sich beratungsseitig auf die Medienbranche zu spezialisieren. Logisch, bei so viel Berufserfahrung. In seiner Kartei finden sich heute daher keine Ärzte, Apotheker oder Gastronomen, sondern Film- und Werbeproduzenten, Kunstschaffende sowie Influencer. Gegründet hat er seine Kanzlei in Hamburg im Oktober 2019, nachdem er ein Jahr als angestellter Steuerberater gearbeitet hat.

Aus seiner Anfangszeit stammt Ralph Homuths Empfehlung für neue Gründerinnen und Gründer: „Nehmt keine Mandate an, die nicht zu euch oder eurer Spezialisierung passen und plant genug Zeit für die Einarbeitung und Prüfung der Unterlagen ein.“ Die Übernahme eines Firmenmandats besteht aus mehr als der bloßen Datenübertragung, auch alle Belege und Verträge sollten noch einmal kritisch durchgesehen und etwaige Unstimmigkeiten des Vorberaters besprochen und angepasst werden.

Was die Programmauswahl und passende Weiterbildungen anbelangt, wird Ralph Homuth als DATEV-Kanzleigründer die ersten drei Jahre von einem DATEV-Neukundenberater begleitet. Dieser hatte ihm bei der Abrechnung der ersten Löhne auch die DATEV Lernvideos online empfohlen, um sich in die Software einzuarbeiten. „Das ist eine super Unterstützung! Besonders, da man sich als Angestellter nicht mit allen Fachbereichen beschäftigt hat. Ich kann jederzeit anrufen und um Rat fragen.“

#selbermachen off- und online

„Das Beste an der Selbstständigkeit ist, dass ich mich verwirklichen kann. Ich entscheide, wann und wo ich arbeite, welche Mandate ich annehme, wie meine Homepage aussieht.“ Dazu gehört auch, dass er seine Liebe zum Schreiben und zu den Sozialen Medien in den Berufsalltag integriert. Er ist auf Xing und LinkedIn und hat natürlich einen Instagram-Account. „Ich muss schließlich dort präsent sein, wo meine Mandanten sind.“ erklärt er. In der Pipeline sind auch noch TikTok- und Youtube-Kanäle. In Bewegtbildformaten möchte er steuerliche Sachverhalte einfach erklären. Eben das, was im Berufsalltag wichtig ist, aber beispielsweise nicht in der Schule unterrichtet wird. Da lernt eine YouTuberin dann, ob und wie eine beworbene Handtasche versteuert werden muss. Passend dazu hat er im letzten Jahr sein erstes Buch veröffentlicht, „Vom Influencer zum Insolvenzer“, das frischgebackenen Social-Media-Unternehmern ein breites Grundlagenwissen in die Hand gibt.

Wollen ist können

Daneben bildet sich Ralph Homuth gerade zum Fachberater für Internationales Steuerrecht weiter. Ein weiteres wichtiges Thema seiner Mandantinnen und Mandanten, die oft international arbeiten und besteuert werden. Natürlich halten ihn auch die Corona-Hilfen auf Trab – besonders seit sein Mitarbeiter in Elternzeit ist. Auf die Frage, wie er es schafft, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu halten, erklärt er den Hintergrund seines Lebensmottos „Wollen ist Können“. Es ist die deutsche Übersetzung des Slogans des Nijmegenmarsches in den Niederlanden: Willen is kunnen. Der Marsch ist ein Kraftakt, bei dem in vier Tagen insgesamt 200 Kilometer gewandert werden. Da kommt es auf das richtige Mindset an, wenn man ins Ziel gelangen möchte. „Wenn du etwas wirklich willst, schaffst du es. Das hat mich schon in meiner Examenszeit geprägt und hilft mir auch heute noch.“

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Zur Autorin

Julia Wieland

Redaktion DATEV magazin

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