Kanzleineugründung - 26. Mai 2021

Mehr Gestaltungsraum

Innovationsfreudig, mutig und selbstbewusst – das ist Steuerberaterin Tamara Walter aus Ludwigsburg. Vor dreieinhalb Jahren hat sie sich selbstständig gemacht. Denn als Kanzleigründerin kann sie ihre Kanzlei ganz nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten.

„Ich habe mich gefühlt, wie ein Vogel, der nicht fliegen darf.“, antwortet Tamara Walter auf die Frage, warum sie ihre eigene Kanzlei gegründet hat. Die Ideen und den Tatendrang, die sie von Weiterbildungen und Kongressen mitbrachte, konnte sie als angestellte Steuerberaterin nicht verwirklichen. „Damals war unsere Branche noch sehr analog geprägt – die meisten Kanzleien waren noch nicht bereit den Schritt in die Digitalisierung zu wagen.“

Beim Austausch mit Berufskolleginnen und -kollegen erfährt sie durch Zufall vom DATEV-Gründernetzwerk und schnuppert eines Abends rein. „Da war meinem Umfeld längst klar, dass ich mich irgendwann selbstständig machen würde – nur mir fehlte noch der Anstoß.“ sagt Tamara Walter lachend. Im Sommer 2017 beginnt sie also nach Feierabend ihren Businessplan zu erstellen und sich nach geeigneten Räumlichkeiten umzusehen. Ihre Wohnung sollte weiterhin ihr privater Rückzugsort bleiben.

#selbermachen in der eigenen Kanzlei

800 Meter zu Fuß zur Arbeit. „Es ist der pure Luxus. Ich stehe nicht mehr im Stau, komme nicht abgehetzt im Büro an, mache die Arbeit, die mich erfüllt und kann in der Mittagspause sogar nach Hause zum Essen gehen.“ fasst Tamara Walter ihren Arbeitsalltag zusammen. Sie hatte Glück, denn zeitgleich mit ihrem Gründungsvorhaben eröffnete im Herbst 2017 auch ein Co-Working-Space in ihrem Ludwigsburger Stadtteil. Bedenken, dass die Verschwiegenheitsverpflichtung dort nicht eingehalten werden kann, räumt sie aus: „Wir haben abgetrennte Bereiche. Meine Auszubildende und ich haben abschließbare Büros und unsere eigene Netzwerkverkabelung. Das ist im Grunde nicht anders als in konventionellen Kanzleien.“ Nur Küche und Meetingraum teilt sie sich mit den anderen Unternehmen; der Austausch mit Menschen außerhalb ihrer Branche gibt ihr einen hilfreichen Blick über den Tellerrand. Im Co-Working-Space muss sie sich außerdem nicht um Ausstattung und Service kümmern und auch die Reinigungskräfte kommen täglich vorbei.

Meine Kanzlei, mein Gestaltungsraum

Als selbstständige Steuerberaterin ist Tamara Walter unabhängig. Sie kann ihren Arbeitsalltag nach ihren Vorstellungen gestalten, ihre Ideen einbringen und ihre eigenen Erfahrungen machen und endlich kann sie Innovationen in ihrem Tempo umsetzen. Kein Wunder also, dass ihre Kanzlei völlig digital arbeitet. Seit Beginn der Pandemie ist der Mandantenbetrieb heruntergeschraubt, Gespräche finden telefonisch oder per Video statt, Dokumente werden digital bereitgestellt. Außer ein paar Originalverträgen gibt es kein Papier mehr in der Kanzlei und da sie die Cloud-Lösung DATEVasp einsetzt, kann sie ortsunabhängig arbeiten und hat auch schon mal Löhne während ihres Urlaubs in London abgerechnet (selbstverständlich vor der Pandemie).

Die Liebe zum Lernen und das Interesse an Neuem treibt sie voran. Bereits nach ihrem Steuerberaterexamen folgt die Weiterbildung zur Fachassistentin Lohn und Gehalt sowie zur Testamentsvollstreckerin – und das ist noch lange nicht alles. Sie hat sehr früh auf ein Qualitätsmanagement gesetzt und die Kanzleiprozesse im Team mithilfe von DATEV ProCheck definiert – mit Erfolg, denn seit Mai 2021 ist ihre Kanzlei nach Qualitätsstandards des DStV zertifiziert.

Ein Sparringspartner für die DATEV-Welt

Beim Einstieg in die DATEV-Welt hat ihr ein Neukundenberater geholfen, der sich bestens mit den Software-Paketen und Zusatzkomponenten auskennt. „Er kommt mit Notebook und Tablet vorbei, denkt innovativ und stammt aus der Prozesslandschaft. Er passt einfach zu mir.“ lobt Tamara Walter ihren Berater.

Natürlich legt sie auch bei ihren Mandantinnen und Mandanten Wert auf digitale Zusammenarbeit. Die Mehrheit kommt aus dem Raum Ludwigsburg, aber auch aus der Bodenseeregion oder aus Wien. Auf eine spezielle Branche hat sie sich nicht festgelegt. Die Mandate müssen vor allem interessant sein und zu ihren Wertvorstellungen passen. Aber auch eine Prise Bauchgefühl und Menschenkenntnis gehören für sie dazu. „Als Steuerberaterin stehe ich meinen Mandantinnen und Mandanten langfristig zur Seite. Wir bauen eine Beziehung und Vertrauen zueinander auf.“ Deshalb empfiehlt sie neuen Gründerinnen und Gründern auch Prozesse, Strategie, Ziele und Zielgruppen von Anfang an zu definieren.

In Retrospektive

Würde Tamara Walter denn rückblickend alles noch einmal genauso machen? Auf jeden Fall! „Ich liebe meine Arbeit und die täglichen Herausforderungen, die mein Job mit sich bringt. Wenn man etwas nicht probiert, erfährt man nie, ob es gut oder schlecht gelaufen wäre.“

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Zur Autorin

Julia Wieland

Redaktion DATEV magazin

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