Genossenschaft für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer - 11. Dezember 2020

Von der Facebook-Gruppe zur Genossenschaft

In den vergangenen Monaten ist eine neue Genossenschaft für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer entstanden. Seit dem Frühjahr 2020 gibt es die „Deutsche Steuerberatergenossenschaft (DEUS) eG“.

Die Facebook-Gruppe (Steuerberater unter sich – Gemeinsam die Zukunft gestalten), mit der alles anfing, entstand aus dem Bedarf heraus, Diskussionen über Kanzleiführung, Digitalisierung, Hard- und Software, Mitarbeiterführung, Kanzleiorganisation oder Weiterbildung zu führen, sich mit Partnern zu vernetzen und über fachliche Themen auszutauschen. Aufgrund des erfolgreichen Austauschs von fachlichen und organisatorischen Themen unter Berufsträgern in dem sozialen Netzwerk gründete ein Team von Berufsangehörigen um Jens Henke, Sebastian Merla und Gregor Ganschow schließlich die Deutsche Steuerberatergenossenschaft (DEUS) eG.

Facebook war zu Beginn für die Reichweite im Berufsstand das beste Medium. Die Gruppe wuchs daher schnell auf mehr als 4000 Mitglieder. Der Wunsch nach festeren Strukturen wurde immer größer. Bei diesen Überlegungen kristallisierte sich heraus, dass die Rechtsform der Genossenschaft am passendsten ist, um den Austausch zu intensivieren und gemeinsam Ziele zu erreichen. Die Themen, mit denen sich die neue Genossenschaft beschäftigt, sind von hoher Praxisrelevanz und entspringen direkt dem Berufsalltag. Wie auch bei DATEV soll das gemeinsame Herangehen an Themen des Berufsstandes im Zentrum stehen, wobei gerade der unmittelbare Austausch von Praxislösungen für die DEUSEG ein wichtiger Punkt ist.

Die zentralen Aufgaben der DEUSEG sind daraus logisch abgeleitet: Wichtig ist die Schaffung von Schnittstellen durch die Vernetzung von Partnern untereinander und die Erzielung von Preisvorteilen – Punkte, die für kleinere Kanzleien aufgrund des Alltagsgeschäftes allein oft nicht darstellbar sind. Hierfür existiert beispielsweise bereits ein eigenes Intranet mit Ansprechpartner-Verzeichnis, darüber hinaus ist ein Kanzlei-Wiki im internen Bereich im Aufbau.

Eine Konkurrenzsituation, etwa zu Kammern und Verbänden oder gar zu IT-Dienstleistern wie DATEV sehen die Initiatoren indes nicht: „Die Kammern sind unsere berufsständischen Organisationen und führen die Aufsicht über die Berufsträger. Die Verbände nehmen eine wichtige Rolle in der Interessenvertretung gegenüber Politik und Verwaltung wahr. All dies wollen, können und dürfen wir als DEUSEG gar nicht abbilden“, sagt Mitgründer Gregor Ganschow. Durch eine wertschätzende Zusammenarbeit mit Kammern, Verbänden und auch DATEV entstehe vielmehr ein großer Mehrwert für alle Beteiligten.  

Letztlich geht es darum, partnerschaftlich den Berufsstand zu fördern und voranzubringen. Für die Zukunft hat die neue Genossenschaft deshalb noch einiges vor, wobei der Fokus zunächst weiterhin auf der Vernetzung mit den Kooperationspartnern und der Unterstützung der DEUSEG-Mitglieder bei der Etablierung neuer Kanzleiprozesse liegt. „Die DEUSEG möchte, wie auch DATEV, die Zukunft der Steuerberaterbranche mit ihren Mitgliedern gemeinsam gestalten“, betont Sebastian Merla. „Die wechselseitige Vernetzung beider Genossenschaften hilft dabei.“

Weitere Informationen zu den Zielen der DEUSEG, zum Team und zur Mitgliedschaft finden Sie unter www.steuerberatergenossenschaft.de.

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MR
Markus Riedl

Redaktion DATEV magazin

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