Eine Millionenstrafe wegen eines Smoothie-Mixers? Nein, das US-Finanzministerium geht erstmals gegen einen Bitcoin-Mixing-Dienst vor. Neben einer Geldstrafe droht dem Betreiber nun sogar Gefängnis.

Wegen Verstoßes gegen die Bankenrichtlinien muss der Betreiber eines Bitcoin-Mixing-Dienstes, auch als Mixer bekannt, eine Geldstrafe in Höhe von 60 Millionen US-Dollar zahlen. Mit solchen Mixern wird die Herkunft von Bitcoins verschleiert. Im Darknet hat der US-Amerikaner Larry Dean Harmon diese Dienste angeboten und zwischen Juni 2014 und Dezember 2017 damit Bitcoins im Wert von 311 Millionen Dollar bewegt. „Mr. Harmon betrieb Helix als Bitcoin-Mixer oder Tumbler und warb in den dunkelsten Räumen des Internets für seine Dienste als eine Möglichkeit für Kunden, anonym für Dinge wie Drogen, Waffen und Kinderpornographie zu bezahlen“, heißt es in einer Pressemitteilung der für Finanzkriminalität zuständigen Bundesbehörde FinCEN. 

Und so funktioniert ein Bitcoin-Mixer: Der Service vermischt verschiedene Transaktionen miteinander und zieht aus dieser Menge an Bitcoins am Ende den Betrag für den eigentlichen Empfänger. Der Dienstleister verlangt dafür eine Gebühr. 

Verstoß gegen Bankengesetz von 1970 

Das Gesetz, gegen das der US-Amerikaner mit seinem Mixing-Dienst verstoßen hat, stammt bereits aus dem Jahr 1970. Das sogenannte Bank Secrecy Act sieht nämlich vor, dass Finanzdienstleister bei Transaktionen von 10.000 Dollar oder mehr alle Informationen über die an der Transaktion Beteiligten aufheben und bei Verdacht auf Geldwäsche, Steuerbetrug oder andere kriminelle Handlungen die US-Behörden benachrichtigen müssen. Das hat Harmon nicht getan. Bereits im Februar 2020 wurde er festgenommen – unter anderem wegen Verschwörung zur Geldwäsche. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm 14 bis 17 Jahre Gefängnis. Es ist das erste Mal, dass die US-Finanzbehörde gegen einen solchen Bitcoin-Mixer vorgeht. 

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