Klagen wegen Kleinigkeiten beschäftigen nicht nur hierzulande die Gerichte. Daraus kann man sogar ein Geschäftsmodell machen, wie der Service „DoNotPay“ unter Beweis stellt: Er untersucht automatisch die Mailbox und schlägt Klagemöglichkeiten vor.

Eine freundliche Mail vom Zeitungsverlag? Die beste Gelegenheit, das Abo zu kündigen. Ein unbestellter Newsletter vom Versandhaus? Klage ist raus. Möglichkeiten, die Gerichte zu beschäftigen, gibt es viele – mit dem Service DoNotPay gibt es nun eine Möglichkeit, einklagbare Sachverhalte ausfindig zu machen, bei der sich nicht nur Abmahnanwälten die Hände reiben.  

Der Service DoNotPay klinkt sich in die Mailbox von Kunden ein und scannt die elektrische Post auf Möglichkeiten, „um Zeit zu sparen, Geld zu sparen oder auch beides“, wie es im Werbetext heißt. Während herkömmliche Mailsysteme eingehende Post lediglich auf Kriterien wie „Spam oder nicht Spam“ untersuchen, prüft DoNotPay ab, ob es direkte finanzielle Vorteile für den Empfänger entdecken kann. So schlägt die Software beispielsweise bei Mails vom Fitness-Studio vor, das Abo zu kündigen. Und nicht nur das: Bei vielen Services verspricht das Programm, mit dem Klick auf einen Button die Kündigung direkt umzusetzen, etwa bei bestimmten Kabelanbietern oder Versicherungen. 

Automatisch prüfen, ob klagen sinnvoll ist 

Aber DoNotPay kann noch mehr: Bei eingehenden Spam-Mails oder Mails zu bestimmten Themen (etwa Beschwerden), sucht die Künstliche Intelligenz des Systems automatisch nach vergleichbaren Fällen im Netz und prüft, ob eine Klage gegen den Absender oder Verursacher in Frage kommt. Gegen eine monatliche Gebühr von drei Dollar sollen sich so vollautomatisch viele Möglichkeiten ergeben, um Geld zu sparen oder durch erfolgreiche Prozesse zu verdienen. Dem Unternehmen hinter dem Angebot zufolge ein erfolgreiches Modell. So sollen bereits mehr als eine Million Fälle erfolgreich behandelt und mehr als 30 Millionen Dollar auf der Habenseite der Kunden verbucht worden sein. 

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