Versagen regierungsgesteuerte Katastrophenwarnsysteme, kann das Menschenleben kosten. Der missglückte bundesweite Probealarm im September war dementsprechend desaströs. Was die Software am Warntag lahmlegte, war missverständliche Kommunikation zwischen den Ländern.

Seit der gescheiterten Katastrophenwarnung Anfang September versucht die Bundesregierung herauszufinden, wo das Problem lag. Laut Christoph Unger, dem Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) verursachte ein Kommunikationsfehler zwischen den Bundesländern den Fehler im modularen Warnsystem der Software. Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung Deutschlands wollte die Bundesregierung ihre Alarmsysteme testen – und scheiterte weitgehend. Anstelle flächendeckender Sirenen und Warnmeldungen über das Radio, nahmen weite Teile der deutschen Bevölkerung an diesem Tag nur eines wahr: Stille. Auch die Warnmeldungen über die Apps NINA und KATWARN trafen zum Teil mit einer Verspätung von einer halben Stunde auf den Mobiltelefonen der Deutschen ein, zum Teil auch gar nicht.  

Die Bundesländer versagen bei internen Absprachen 

Warum das Land scheinbar nicht für den Ernstfall gewappnet war, lässt sich auf mangelnde Absprachen zwischen den Bundesländern zurückführen, sagen die Verantwortlichen. Entgegen des Vorwurfs, Deutschland hinke wiederholt in Sachen Digitalisierung hinterher, verursachten nicht etwa Softwarefehler das Ausbleiben der Sirenen. Stattdessen überforderten nicht abgesprochene Warnmeldungen der Leitstellen verschiedener Bundesländer das System. Weil die Warnungen dann auf sämtlichen Ebenen ausblieben, aktualisierte das Bundesinnenministerium wiederholt die Datenabfrage, was das System weiter überlastete. Ob die Software der Firma mecom die richtige Wahl für den Katastrophenfall ist, bleibt fraglich. 

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