Wie DATEV den Mitgliedern hilft, die digitale Transformation für den Arbeitsalltag zu nutzen, und welche Auswirkungen das auf das Cloud-Angebot hat, erläutern die Vorstände Dr. Robert Mayr und Eckhard Schwarzer im Interview.
DATEV magazin: Die digitale Transformation erfasst immer mehr Bereiche der Wirtschaft. Sie ist dabei, die Struktur und die Wertschöpfungskette aller Unternehmen und Branchen zu verändern. So kann man derzeit einen Trend von Kollaborationslösungen auf Basis von Cloud-Anwendungen erkennen. Wird es künftig nur noch Cloud-Lösungen geben?
DR. ROBERT MAYR: Die Zukunft wird sicherlich von online-basierten IT-Lösungen bestimmt. Schon heute kann man feststellen, dass gerade Unternehmen verstärkt zu sicheren Lösungen aus der Wolke greifen – auch bei kaufmännischen Anwendungen. Das belegt auch der von KPMG und BITKOM im Jahr 2015 zum vierten Mal in Folge herausgegebene Cloud-Monitor. Demnach setzt inzwischen nahezu die Hälfte der deutschen Unternehmen (44 Prozent) Cloud-Lösungen ein. Folgerichtig wird das Thema Cloud auch im Steuerberatungsmarkt weiter an Bedeutung gewinnen.
DATEV magazin: Das Cloud-Angebot der DATEV ist bereits heute sehr umfassend, und es kommt immer mehr dazu, was ja auch den angesprochenen Entwicklungen Rechnung trägt. Gehört es auch dazu, dass man die Namen ändert und neue Begriffe für das Angebot einführt?
ECKHARD SCHWARZER: Wir passen unsere Kommunikation im Bereich Leistungen rund um das Rechenzentrum an, weil wir überzeugt sind, dass sich damit das Leistungsspektrum eindeutiger und übersichtlicher darstellen lässt. Das ermöglicht unseren Kunden einen besseren Überblick. Wir orientieren uns an den marktüblichen Begriffen: DATEV-Cloud. Dreh- und Angelpunkt ist das DATEV-Rechenzentrum. Es ist und bleibt das Herzstück, der physische Ort der Cloud, der Ort der Datenhaltung und der Zusammenarbeit mit dem Mandanten und – zunehmend – der leistungserstellenden Software.
DATEV magazin: Wie sieht die neue Struktur aus?
ECKHARD SCHWARZER: Die DATEV-Cloud lässt sich in drei Themengebiete unterteilen: DATEV-Cloud-Sourcing bündelt die Produkte und Dienstleistungen zur Auslagerung von Software und IT in die DATEV-Cloud. DATEV-Cloud-Dienste sind die Rechenzentrumsleistungen rund um das Thema zentrale Datendrehscheibe. Und drittens die DATEV-Cloud-Anwendungen. Darunter subsumieren wir die Unternehmenslösung für Arbeiten in der Cloud und das vernetzte Arbeiten mit dem Steuerberater.
DATEV magazin: Was zeichnet das DATEV-Cloud-Sourcing aus?
DR. ROBERT MAYR: DATEV-Cloud-Sourcing ist die zeitgemäße Alternative zur Programm-DVD und setzt auf höchste Standards und Datenschutz. Statt eigene Server-Strukturen in der Kanzlei oder im Unternehmen aufzubauen, wird hierbei die IT-Infrastruktur im DATEV- Rechenzentrum genutzt. Wartung und Administration übernimmt DATEV, genauso wie die Sicherstellung der Aktualität der Software. Für unsere Mitglieder bedeutet das: mehr Freiraum für ihre Kernthemen.
DATEV-Cloud-Sourcing umfasst die drei Hosting-Lösungen DATEVcloud Software, DATEVasp und PARTNERasp. Im Rahmen der Neustrukturierung des DATEV-Cloud-Angebots ändern wir den Produktnamen von DATEVcloud Software. Künftig heißt das Angebot DATEV-SmartIT. Der Produktumfang und der Preis bleiben jedoch unverändert.
DATEV magazin: Was verstehen Sie unter DATEV-Cloud-Dienste?
ECKHARD SCHWARZER: Die Anbindung an die DATEV-Cloud entlastet die Kanzlei bei verschiedenen Aufgaben – ob durch automatische Datensicherung, revisionssichere Archivierung oder den geschützten Datenaustausch mit Institutionen wie Krankenkassen oder Finanzbehörden. Die Cloud-Dienste können beispielsweise direkt aus vielen DATEV-Software-Produkten genutzt werden. Der Anwender profitiert dabei von vielen Prozess- und Komfortverbesserungen. Zum Beispiel muss die Übermittlung der Daten nicht einzeln angestoßen werden.
DATEV magazin: DATEV-Cloud-Anwendungen unterstützen die Zusammenarbeit mit den Mandanten. Wie fördern sie das vernetzte Arbeiten?
DR. ROBERT MAYR: Im Bereich DATEV-Cloud-Anwendungen bündeln wir unsere Online-Lösungen für Unternehmen, die ein Arbeiten in der Cloud und vernetztes Arbeiten mit dem Steuerberater ermöglichen. Mit den DATEV-Cloud-Anwendungen kann der Berater auf die Wünsche seiner Mandanten eingehen, deren Büroalltag erleichtern und so enger mit ihnen zusammenarbeiten. Denn eine entscheidende Entwicklung ist das Thema, wie leistungserstellende Software vorgehalten und eingesetzt wird. Die sogenannten On-Premise-Lösungen, die heute noch den Standard markieren und bei denen die Software dezentral am PC des Endnutzers installiert ist (und gepflegt werden muss!), werden weiter eine Rolle spielen. Das Modell der Zukunft liegt aber eher in online-basierter Software und Datenhaltung, bei der der Nutzer sich um keine Installation, Datensicherung und so weiter mehr kümmern muss, sondern all dies aus der Cloud zieht.
DATEV magazin: Wie hilft DATEV den Mitgliedern dabei, die digitale Transformation gewinnbringend für die Kanzlei zu nutzen?
ECKHARD SCHWARZER: Zum einen wollen wir die DATEV-Cloud-Anwendungen konsequent ausbauen, zum anderen die Integration von Automatismen, die einzelne bisher manuell durchgeführte Arbeitsabläufe deutlich verschlanken. Damit wollen wir erreichen, den Bearbeitungsaufwand für Kanzlei und Mandant weiter zu verringern und die betriebswirtschaftliche Aktualität zu erhöhen. Dadurch sollte es gelingen, die Wettbewerbsfähigkeit der Beteiligten zu verbessern.
DATEV magazin: Was macht Sie da so zuversichtlich?
DR. ROBERT MAYR: DATEV ist ein Cloud-Pionier auf dem deutschen Markt. Das beweisen wir seit 50 Jahren. Seit Gründung unterstützt DATEV ihre Mitglieder und deren Mandanten bei der Umsetzung ihrer Aufgaben und zunehmend bei der Realisierung der Digitalisierung und hat nicht nur im Bereich der Finanzbuchführung mit dem hochleistungsfähigen DATEV-Rechenzentrum und der Rechnungswesen-Software Standards gesetzt. Nur die DATEV-Cloud verbindet die Vorteile eines zukunftsweisenden IT-Konzepts mit höchsten Sicherheitsstandards. Darauf vertrauen auch unsere Kunden. So nutzen aktuell über 60.000 Unternehmen die Cloud-Anwendung DATEV Unternehmen online für die Zusammenarbeit mit ihren steuerlichen Beratern. Gleichzeitig sind in der DATEV-Cloud mehr als 400 Millionen Belege sicher gespeichert. Und über eine Million Bankverbindungen werden Nacht für Nacht von den Banken in die geschützte DATEV-Cloud übertragen und von dort in die Kanzleien verteilt.
MEHR DAZU
Weitere Informationen unter www.datev.de/cloud
Lesen Sie auch das Interview mit Dr. Robert Mayr zum Thema IT-Dienstleistungen in der Cloud in dem Beitrag „Sicherheit in der DNA“ im DATEV magazin 11/15.