Privates und Berufliches in künstlerischer Balance - 26. März 2015

Lebensjongleur

Work-Life-Balance ist für viele Menschen ein wichtiger Ausdruck für ein bewusstes Leben. Neben dem Beruf bieten sich zu­sätzliche Ent­fal­tungs­mög­lich­keiten. Das zeigt das Beispiel Siegfried Mai. Der studierte Betriebs­wirt­schaftler arbeitet bei DATEV in der Mar­ke­ting­kom­mu­ni­kation. Doch er hat noch mehr Talente.

Bei DATEV arbeitet Siegfried Mai in der Kundenkommunikation und kümmert sich um die Mar­ke­ting­budgetplanung und das Controlling der Maßnahmen. In seiner Freizeit tauscht er die Klamotten und schlüpft in die Rolle des wunderbaren Herrn Mai – eines Varietéartisten, der mitunter den Clown, Pantomimen oder Jongleur mimt.
Schon während der Schulzeit spielt Siegfried Mai Theater und erlernt von einem Freund aus den USA die Techniken der Jonglage. Durch hartes, kontinuierliches Training entwickelt er die neu entdeckte Leidenschaft für sich weiter und perfektioniert sie. Mit seinem Programm, einer Mischung aus der Varietékunst der 20er- bis 60er-Jahre und Comedy, ist er inzwischen ein gefragter Künstler bei diversen öffentlichen sowie privaten Veranstaltungen, Festivals und sogar Fernsehshows.

Der künstlerische Durchbruch kam mit der Garderobenjonglage bei „Wetten, dass..?“.

1994 lernt Siegfried Mai in einer Er­lan­ge­ner Jon­glier­gruppe Christian Rädeke kennen. Ge­mein­sam gründen sie das Duo „Drunter & Drüber“ und ver­kör­pern von nun an „Ebel & Mai“. Herr Ebel ist der Chef mit ty­pischem Beam­ten­cha­rakter, der sehr auf Ord­nung bedacht ist. Herr Mai hin­ge­gen ist ein sub­versi­ver Clown, der sich mit allen er­denk­baren Faxen einen Spaß daraus macht, seinen Chef in den Wahn­sinn zu treiben. Mit ar­tis­tischer Comedy, tollkühner Jonglage und skurriler Magie begeistern sie ihr Publikum und strapazieren vor allem deren Lachmuskeln. Dabei wird ein ganz besonderer Auftritt den beiden Künstlern wohl immer in guter Erinnerung bleiben: die „Wetten, dass..?“-Show 1996, gesendet aus Hannover. Spontan springen der 27-jährige Mai und der 29-jährige Rädeke als Ersatzkandidaten für eine Wette ein. Ihre Behauptung: Binnen drei Minuten schaffen sie es, Jacke, Hose, Hemd und Schuhe miteinander zu tauschen, während sie drei Keulen hin- und her­jong­lieren! Die „enge Nummer“ klappt – im Gegensatz zu den Proben – während der Sendung reibungslos und fehlerfrei. Der Gar­de­ro­ben­jong­lage, wie sie sie nennen, amüsiert nicht nur ihren Wettpaten Hugh Grant und das Publikum, sondern löst auch wallende Begeisterung bei den 18 Millionen Zuschauern vor den Fern­seh­ge­räten aus. Am Ende der Sendung wird das Duo mit 43 Prozent zum Wettkönig gewählt. Das Ereignis steigert ihre Bekanntheit und ist auch gleichzeitig der Auftakt, das Hobby zu professionalisieren. Zu zweit sind Siegfried Mai und Christian Rädeke nun nicht mehr nur auf Deutschlands Bühnen zu Gast. Inzwischen zählen sie Auftritte in ganz Europa und auch Teilen Asiens – darunter China, Hongkong und Thailand – zu ihren Referenzen.
Auch nach 20 Jahren Artistenleben sieht Siegfried Mai noch kein Ende, obwohl es inzwischen deutlich ruhiger geworden ist. Mit Christian Rädeke feilt er immer wieder an Pro­gramm­er­wei­te­run­gen und neuen Aktionen. Zuletzt standen „Ebel & Mai“ bei der volks­tüm­lichen Fastnacht „Franken Helau 2015“ im Januar auf der großen Bühne und vor der Kamera des Bayerischen Fernsehens. Mais privates Umfeld hat sich mittlerweile auch verändert: der 45-Jährige ist Vater eines Sohnes und einer Tochter. Man muss gut organisiert sein, um die Familie, seine Arbeit bei DATEV und die Rolle des wunderbaren Herrn Mai unter einen Hut zu bekommen. Doch Siegfried Mai gefällt diese Vielfalt und er meistert sie mit der Kreativität eines echten Artisten.

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Weitere Informationen im Internet unter www.drunterunddrueber.de

Zur Autorin

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Caroline Oelhorn

Redaktion DATEV magazin

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