Beratung Heilberufe - 22. November 2013

Noch nicht besetzt

Steuerberater präsen­tieren sich zu­nehmend als Spezialisten für Heilberufe. Der poten­­zielle Neu­einsteiger stellt sich die Frage, ob da über­haupt noch Platz für ihn ist.

Die meisten Steuerberater treten mit möglichst breit gefasstem Profil am Markt auf, da sie durch eine Spezialisierung wirtschaftliche Nachteile befürchten. Manche Steuerberater sehen das allerdings anders. Sie haben sich auf die Heilberufe spezialisiert. Man kann sogar von einem regelrechten Boom sprechen, der sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Hat es sich für die Spezialisten gelohnt und welche Erfolgsaussichten haben diejenigen Berater, die noch auf den Zug aufspringen wollen? Wer es tatsächlich geschafft hat, sich im Gesundheitswesen als Steuerberater zu etablieren, hat es sicherlich nicht bereut. Die Mandanten befinden sich in einem wirtschaftlich gesunden Umfeld. Dieses ist nahezu konjunktur­unabhängig und die Zukunftsprognosen sind vielversprechend. Demzufolge kann auch der Steuerberater von dieser exponierten Stellung seiner Mandanten sehr gut leben.

Konzentrationsprozess

Die Einzel­praxis stirbt aus und wird von ­größeren ärztlichen Berufs­aus­übungs­gemein­schaften verdrängt.

Wirft man einen Blick auf die Internet­auftritte der Steuer­berater­kollegen, präsen­tieren sich viele von ihnen als Spezialisten für Heil­berufe. Für den poten­ziellen Neu­einsteiger drängt sich natürlich die Frage auf, ob da noch Platz für weitere Spezia­listen ist. Diese Frage ist durchaus berechtigt, ins­besondere wenn man den Man­danten­markt genauer betrachtet. Die Haupt­ziel­gruppe im Heil­berufe­sektor sind die nieder­ge­lassenen Ärzte. Dort findet seit ein paar Jahren ein Kon­zent­rations­prozess statt, der die absolute Anzahl an Arztmandaten stetig schwinden lässt. Die Einzelpraxis stirbt langsam aus und wird zunehmend von größeren ärztlichen Berufs­aus­übungs­gemein­schaften verdrängt. Somit verlieren Steuer­berater Mandanten, wenn diese sich mit anderen Kollegen zusammen­schließen. Der Markt wird also zunehmend enger. Gleich­zeitig nimmt aber durch die Koope­ra­tionen auch die Anzahl an größeren Mandaten zu. Wenn fünf Ärzte sich zusammen­schließen, verlieren zwar in der Regel vier Steuerberater ihr Mandat, aber ein Kollege bekommt die neue Ärztegemeinschaft und somit den Jackpot. Die Frage ist nun: Wer bekommt dieses Mandat? In der Regel ist es der Berater, der die Kooperationsbildung maßgeblich mitgestaltet und die Ärzte zusammenführt. Das sind wiederum Steuerberater, die interdisziplinär agieren und sich auf bestimmte ärztliche Fachgruppen subspezialisiert haben. Genau da liegt die Herausforderung, sowohl für den Arzt als auch für den Berater. Der Arzt darf diese Entwicklung nicht verschlafen. Denn es ist nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit zur Bildung größerer Einheiten. Dabei darf die Komplexität der daraus entstehenden Fragen nicht unterschätzt werden. Wenn Zusammenschlüsse scheitern, liegt es weniger an den steuerlichen Themen, sondern vor allem an kassenärztlichen Restriktionen und unterschiedlichen Charakteren auf Gesellschafterebene.

Konsequente Weiterbildung

Ziel des Steuerberaters muss es also sein, sich auf bestimmte Fachgruppen und die Bildung von Kooperationen zu spezialisieren.
Demzufolge muss er seine Kenntnisse zur Beratung der Heilberufe konsequent weiter vertiefen. Diesen Schritt schaffen nicht alle Steuerberater, da neben der eigentlichen Steuerberatung wenig Zeit für weitere Themen mit hoher Wissenstiefe bleibt. Die konsequente Weiterbildung ist unabdingbar, wenn man sich entscheidend von Mitbewerbern abheben möchte. Zunehmend mehr Steuerberater runden ihre Qualifikation mit dem Fachberater im ambulanten Gesundheitswesen ab. Vor allem für die Außenwirkung beim Mandanten ist diese Qualifikation eine sinnvolle Ergänzung zu den DATEV-Fortbildungen. Neu ist hierzu ein Angebot der IHK Köln. In nur einer Lehrgangswoche können Sie dort den Fachberatertitel erwerben.

Fazit

Jedem Kollegen kann eine konsequente Branchenspezialisierung uneingeschränkt empfohlen werden. Der Mandant wird sofort erkennen und es auch schätzen, wenn sich der Steuerberater in seiner Branche auskennt.

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Zum Autor

Michael Friebe

Steuerberater und Partner der Kanzlei friebe & partner. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Ärzteberatung. Er ist auch Initiator der DATEV-Beratungsplattform „Branchenberatung Ärzte“ und Autor für Ärzteberatung.

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