Steuerberater präsentieren sich zunehmend als Spezialisten für Heilberufe. Der potenzielle Neueinsteiger stellt sich die Frage, ob da überhaupt noch Platz für ihn ist.
Die meisten Steuerberater treten mit möglichst breit gefasstem Profil am Markt auf, da sie durch eine Spezialisierung wirtschaftliche Nachteile befürchten. Manche Steuerberater sehen das allerdings anders. Sie haben sich auf die Heilberufe spezialisiert. Man kann sogar von einem regelrechten Boom sprechen, der sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Hat es sich für die Spezialisten gelohnt und welche Erfolgsaussichten haben diejenigen Berater, die noch auf den Zug aufspringen wollen? Wer es tatsächlich geschafft hat, sich im Gesundheitswesen als Steuerberater zu etablieren, hat es sicherlich nicht bereut. Die Mandanten befinden sich in einem wirtschaftlich gesunden Umfeld. Dieses ist nahezu konjunkturunabhängig und die Zukunftsprognosen sind vielversprechend. Demzufolge kann auch der Steuerberater von dieser exponierten Stellung seiner Mandanten sehr gut leben.
Konzentrationsprozess
Die Einzelpraxis stirbt aus und wird von größeren ärztlichen Berufsausübungsgemeinschaften verdrängt.
Wirft man einen Blick auf die Internetauftritte der Steuerberaterkollegen, präsentieren sich viele von ihnen als Spezialisten für Heilberufe. Für den potenziellen Neueinsteiger drängt sich natürlich die Frage auf, ob da noch Platz für weitere Spezialisten ist. Diese Frage ist durchaus berechtigt, insbesondere wenn man den Mandantenmarkt genauer betrachtet. Die Hauptzielgruppe im Heilberufesektor sind die niedergelassenen Ärzte. Dort findet seit ein paar Jahren ein Konzentrationsprozess statt, der die absolute Anzahl an Arztmandaten stetig schwinden lässt. Die Einzelpraxis stirbt langsam aus und wird zunehmend von größeren ärztlichen Berufsausübungsgemeinschaften verdrängt. Somit verlieren Steuerberater Mandanten, wenn diese sich mit anderen Kollegen zusammenschließen. Der Markt wird also zunehmend enger. Gleichzeitig nimmt aber durch die Kooperationen auch die Anzahl an größeren Mandaten zu. Wenn fünf Ärzte sich zusammenschließen, verlieren zwar in der Regel vier Steuerberater ihr Mandat, aber ein Kollege bekommt die neue Ärztegemeinschaft und somit den Jackpot. Die Frage ist nun: Wer bekommt dieses Mandat? In der Regel ist es der Berater, der die Kooperationsbildung maßgeblich mitgestaltet und die Ärzte zusammenführt. Das sind wiederum Steuerberater, die interdisziplinär agieren und sich auf bestimmte ärztliche Fachgruppen subspezialisiert haben. Genau da liegt die Herausforderung, sowohl für den Arzt als auch für den Berater. Der Arzt darf diese Entwicklung nicht verschlafen. Denn es ist nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit zur Bildung größerer Einheiten. Dabei darf die Komplexität der daraus entstehenden Fragen nicht unterschätzt werden. Wenn Zusammenschlüsse scheitern, liegt es weniger an den steuerlichen Themen, sondern vor allem an kassenärztlichen Restriktionen und unterschiedlichen Charakteren auf Gesellschafterebene.
Konsequente Weiterbildung
Ziel des Steuerberaters muss es also sein, sich auf bestimmte Fachgruppen und die Bildung von Kooperationen zu spezialisieren.
Demzufolge muss er seine Kenntnisse zur Beratung der Heilberufe konsequent weiter vertiefen. Diesen Schritt schaffen nicht alle Steuerberater, da neben der eigentlichen Steuerberatung wenig Zeit für weitere Themen mit hoher Wissenstiefe bleibt. Die konsequente Weiterbildung ist unabdingbar, wenn man sich entscheidend von Mitbewerbern abheben möchte. Zunehmend mehr Steuerberater runden ihre Qualifikation mit dem Fachberater im ambulanten Gesundheitswesen ab. Vor allem für die Außenwirkung beim Mandanten ist diese Qualifikation eine sinnvolle Ergänzung zu den DATEV-Fortbildungen. Neu ist hierzu ein Angebot der IHK Köln. In nur einer Lehrgangswoche können Sie dort den Fachberatertitel erwerben.
Fazit
Jedem Kollegen kann eine konsequente Branchenspezialisierung uneingeschränkt empfohlen werden. Der Mandant wird sofort erkennen und es auch schätzen, wenn sich der Steuerberater in seiner Branche auskennt.
Video
MEHR DAZU
Die Titel der Buchreihe „Kompaktwissen Gesundheitswesen“ geben praxisnahe, komprimierte und anschauliche Fachinformationen.
Eine Titelübersicht finden Sie unter www.datev.de/ fachliteratur
Diese Buchreihe bieten wir Ihnen auch im praktischen Lieferservice an: Lieferservice Kompaktwissen Gesundheitswesen, Print (Art.-Nr. 10349), Lieferservice Kompaktwissen Gesundheitswesen, E-Book (Art.-Nr. 44010).
Auch die Wirtschaftsberatung und das Consulting unterstützen mit dem DATEV-Prospekt „Erste Hilfe mit Langzeitwirkung: Branchenberatung Ärzte“ (Art.-Nr. 10952).
Branchenwissen vermitteln folgende Präsenzseminare:
- Fachtagung Ärzteberatung (Art.-Nr. 73444)
- Das Mandat „Zahnarzt“ – ein Erfolgsmodell (Art.-Nr. 70316)
- Seminarreihe Ärzteberatung (Art.-Nr. 70486), bestehend aus folgenden vier Seminaren (sind auch einzeln buchbar):
- Ärzte besser beraten – aktuelle Rechtsprechung und Strategien zur Praxisnachfolge anhand konkreter Fallbeispiele
- Ärzte besser beraten – vier ärztliche Fachrichtungen im Beratungsfokus
- Ärzte besser beraten – Akquise, Präsentation und Moderation
- Ärzte besser beraten – Branchenspezialisierung operativ, Basiswissen und Praxisfälle für Mitarbeiter