Über die Vorteile einer engen Kommunikation - 12. Februar 2013

Kompetente Beziehung

Es ist ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält: Die Finanzbuchführung beim Steuerberater sei zu teuer. Doch Steuerberater bieten viel mehr als nur die Umsatzsteuer-Voranmeldung. Das sagen auch die Steuerberaterinnen Carola Kluge und Sandra Röhn im Interview.

DATEV magazin: Warum ist der Steuerberater die beste Adresse für die Erstellung der Buchführung?

SANDRA RÖHN: Dafür gibt es einen guten Grund: Unsere Kanzlei bietet beispielsweise eine Qualitäts-Fibu inklusive Datensicherung und Datenarchivierung an, die von hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeitern durchgeführt wird. Deswegen übernehmen wir auch die Verantwortung für die Finanzbuchführung und geben so dem Mandanten Sicherheit bei einer Betriebsprüfung.

CAROLA KLUGE: Außerdem ist die Finanzbuchführung unser Hauptgeschäft, deswegen können wir Prozesse viel besser optimieren als ein Unternehmen. Viele Mandantenbetriebe organisieren ihre Buchführungen nämlich umständlich, weil sie anderen Prozessen im Unternehmen mehr Aufmerksamkeit widmen als denen der Finanzbuchführung. Wir sorgen für eine ständige Qualitätskontrolle und für eine steuerliche Beurteilung und leiten Auffälligkeiten umgehend an die Entscheidungsträger weiter. Wir machen das Monitoring für das Unternehmen.

Diese enge Kommunikation ist wichtig. Denn so können wir eine bessere Beratung gewährleisten.

Sandra Röhn

DATEV magazin: Welche Leistungen bieten Sie darüber hinaus an?

CAROLA KLUGE: Je nachdem, was der Mandant braucht. Wenn er eine Kostenstellen- oder Kostenträgerrechnung benötigt, dann richten wir die Kostenrechnung für ihn ein. Wir bleiben stets im Kontakt mit dem Mandanten – immer nach der Devise: Wo drückt der Schuh, wo können wir unterstützen?

SANDRA RÖHN: So sehe ich das auch – dadurch entsteht eine Win-win-Situation: Der enge Austausch macht es möglich, dass wir die Entwicklung in den Betrieben zeitnah verfolgen und unsere Mandanten schnell Buchungsergebnisse erhalten. Diese enge Kommunikation ist wichtig. Denn so können wir eine bessere Beratung gewährleisten und Entwicklungen in die falsche Richtung frühzeitig erkennen und dann gegensteuern.

DATEV magazin: Die Konkurrenz wirbt mit der Botschaft „Die Finanzbuchführung beim Steuerberater ist zu teuer“. Was sagen Sie dazu?

CAROLA KLUGE: Wir bieten bedarfsgerechte individuelle Lösungen, je nachdem, ob der Mandant nur eine Umsatzsteuer-Voranmeldung für das Finanzamt braucht oder ob er weitergehende betriebswirtschaftliche Informationen für die Unternehmenssteuerung benötigt. So finden wir mit dem Mandanten ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch hier ist offene Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg.

SANDRA RÖHN: Preisdiskussionen werden uns in Geiz-ist-geil-Zeiten weiterhin begleiten. Wir weisen unsere Mandanten immer auf Kostenreduzierungen hin. Wir sagen, welche Aufgaben mit der Finanzbuchführung einhergehen und wie hoch der Arbeitsaufwand ist. Dabei hilft uns ein Dienstleistungskatalog, der sichtbar macht, welche Tätigkeiten welchen Preis haben. Gerade bei unseren preiskritischen Mandanten finden wir den Konsens immer öfter über diesen Dienstleistungskatalog. Und wir stellen fest: Je mehr der Mandant in seinem Unternehmen auf Qualität achtet, desto mehr ist er bereit, für Qualität zu zahlen. Mittlerweile sprechen uns Mandanten darauf an, wenn sie mehr Leistung möchten, zum Beispiel einen Branchenvergleich.

DATEV magazin: Wie zufrieden sind Ihre Mandanten?

SANDRA RÖHN: Sehr zufrieden. Ich bin überzeugt, dass wir den Qualitätsanspruch unserer Mandanten erfüllen.

CAROLA KLUGE: Nur zufriedene Mandanten werden uns auch in Zukunft die Finanzbuchführung übertragen. Deswegen nehmen wir uns die Zeit, das Rechnungswesen für den Mandanten optimal zu gestalten. Wir legen Wert darauf, dass unsere Mitarbeiter die Abläufe in den Betrieben kennen und die Prozesse – gemeinsam mit den Mandanten – weiter optimieren.

DATEV magazin: Und Ihre selbstbuchenden Mandanten?

CAROLA KLUGE: Um den regelmäßigen Kontakt zu fördern, haben wir eine Fibu-Hotline eingerichtet. Unsere Mitarbeiter beraten dabei die Buchhalter in den Mandantenbetrieben und informieren sie über steuerliche Neuerungen. Das bringt unseren Mandanten mehr Sicherheit beim täglichen Buchen und erhöht die Qualität der Finanzbuchführung. Für viele Mandanten erstellen wir vierteljährlich den ControllingReport mit verschiedenen individuellen Ergänzungsunterlagen und bieten ihm so sein eigenes individuell abgestimmtes Controlling-System.

SANDRA RÖHN: Mit der Besprechung des Jahresabschlusses führen wir eine Art Zufriedenheitsbefragung durch. Zusätzlich veranstalten wir zu Beginn eines Jahres einen Infotag zu aktuellen Themen und bieten spezielle Seminare an.

Wir wollen den technischen Fortschritt nutzen, um die Prozesse in der Kanzlei und beim Mandanten zu optimieren.

Carola Kluge

DATEV magazin: Ist es ein Problem, wenn der Mandant selbst bucht?

CAROLA KLUGE: Häufig wird ja suggeriert, dass das Buchen mit entsprechender Buchführungs-Software quasi von selbst geht. Aber so einfach ist es nicht. Deshalb frage ich immer nach der Qualifikation der Mitarbeiter in der Buchhaltung. Ohne qualifiziertes Personal wird es schwierig. So haben wir durch die Nutzung des digitalen Belegbuchens inzwischen viele Buchführungen nach und nach in die Kanzlei rückübernommen, da die Unternehmen aufgrund von Personalwechsel oder nichtqualifizierten Personals gescheitert sind. Dennoch ist es sinnvoll, ab einer bestimmten Unternehmensgröße oder in sehr spezialisierten Branchen mit spezieller Branchen-Software zu prüfen, ob Mandanten besser selbst buchen sollten. Diese beraten wir bei der Software-Auswahl. Unseren Selbstbuchern empfehlen wir DATEV Mittelstand pro. Gleichzeitig bieten wir ein Geschäftsmodell mit Dienstleistungen rund ums Buchen an.

SANDRA RÖHN: Manche Mandanten werden unsicher, sobald sie beginnen, selbst zu buchen oder eine Kostenrechnung selbst zu erstellen. Aufgrund des täglich hohen Arbeitsaufwandes fehlt vielen die Zeit für notwendige Aus- und Fortbildungen. Das erkennt man an der Qualität der betriebswirtschaftlichen Auswertung. Wir versuchen daher, unsere selbstbuchenden Mandanten mit Dienstleistungen bestmöglich zu unterstützen. Unsere Mitarbeiter fahren zum Mandanten, um mit ihm zu buchen und ihm mehr Sicherheit zu geben.

DATEV magazin: Wie gestalten Sie Ihr Leistungsangebot, um in Zukunft interessant zu bleiben?

CAROLA KLUGE: Wir wollen noch flexibler in unserem Angebot werden. Nur wenn wir offenbleiben für die Wünsche unserer Mandanten, können wir maßgeschneiderte Dienstleistungen bieten. Außerdem wollen wir den technischen Fortschritt nutzen, um die Prozesse in der Kanzlei und beim Mandanten zu optimieren. Dadurch können wir preislich attraktiv bleiben. Als Spezialisten im Bereich Rechnungswesen stellen wir einen hohen Anspruch an uns selbst. Spannend bleibt die Frage, welche Anforderungen die Mandanten zukünftig an uns stellen werden. Spielen wir unsere fachliche Stärke gut aus, werden sich unsere Mandanten auch in Zukunft für uns entscheiden.

SANDRA RÖHN: Auch wir möchten in unserer Angebotsgestaltung flexibel bleiben und überdenken unsere Angebote laufend. Dabei beziehen wir unsere Mitarbeiter mit ein, die einen engeren Draht zum Mandanten haben. Deren Ansprüche ändern sich ständig: Gleich, ob es um die Situation im Mandantenbetrieb oder auch die private Situation beim Mandanten selbst geht, da heißt es zu reagieren und das Angebot für den Mandanten passend zu machen.

Zu den Autoren

Carola Kluge

Kanzlei schwalbe | kluge Steuerberatungsgesellschaft mbH in Auerbach, Fachberater für Unternehmensnachfolge.
Die Kanzlei wurde 1990 gegründet. In ihr sind zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Spezialgebiete sind Unter­nehmensnachfolge, digitale Buchführung und Optimierung des Rechnungswesens in Unternehmen.

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Sandra Röhn

Steuerberaterin in Erfurt. Die Kanzlei wurde 1999 gegründet und beschäftigt 15 Mitarbeiter.
Spezialgebiet ist die steuerliche Beratung von Mandanten aus dem Bereich der Heilberufe. Die Kanzlei ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001/2008 und dem Gütesiegel des Steuerberater­verbandes.

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Anja Rass

Mitarbeiterin im Bereich Rechnungswesen bei DATEV eG

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